Rezension zu »Ein moralischer Anarchist«. Erinnerungen an den Psychoanalytiker, Schriftsteller und skeptischen Weltbürger Paul Parin (20.09.1916-18.05.2009) (PDF-E-Book)
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Rezension von Anna Rösch
Der Psychosozial-Verlag und auch die gleichnamige Zeitschrift waren
mir bisher kein Begriff gewesen, und deshalb war ich gespannt, als
ich mir die Ausgabe zum 20jährigen Jubiläum des Mauerfalls bestellt
habe. Da ich Geschichte studiere war ich besonders neugierig, wie
das Thema aufbereitet sein würde.
Die Zeitschrift ist prinzipiell übersichtlich aufgebaut; an die
Artikel zum Schwerpunktthema Mauerfall schließen sich Beiträge »Aus
Forschung und Praxis« an, es gibt Rezensionen, und am Ende werden
dann die Autorinnen und Autoren vorgestellt.
Was mir nicht so recht gefällt sind die immer wieder zwischen den
Artikeln auftauchenden Werbeanzeigen, aber natürlich sind diese in
einer Zeitschrift unvermeidlich, und sie weisen eben auch auf
andere Veröffentlichungen des Psychosozial-Verlages hin. Ich gebe
zu, dass sogar der eine oder andere interessante Titel dabei war...
Was allerdings die Titel zu den einzelnen Beiträgen im Heft angeht,
bin ich fast begeistert – nahezu alle machen neugierig und laden
zum Lesen ein (z. B. »Ausblick auf Rückblick« oder »Du bist kein
Apfel« oder »Sieben Wunder der Vereinigung«).
Generell kann ich überzeugt sagen, dass es Spaß macht, die
»psychosozial« zu lesen: Das Heft ist abwechslungsreich und deckt
spannende Themen ab. Bei den meisten Artikel sind auch diverse
Grafiken dabei, die die betreffenden Ausführungen im Text
zusätzlich plastisch machen; besonders beim Thema dieser Ausgabe
fand ich es spannend, mir die Tabellen anzusehen (gerade zum
Ost-West Vergleich, sogar nach Sozialschichten aufgesplittet, z. B.
zur Frage »Sollten Ausländer unter sich heiraten«).
Mit großem Interesse habe ich den Artikel »Erfahrungen im anderen
Teil Deutschlands« gelesen, der Ergebnisse einer Befragung zur
Binnenmigration in Deutschland zwischen den alten und den neuen
Bundesländern vorstellt.
Mit meinen 24 Jahren hatte ich mich eigentlich noch nie wirklich
tiefergehend mit dem Mauerfall beschäftigt (bis auf das, was man
üblicherweise über die einschlägigen Medien mitbekommt), und
deshalb bin ich sehr froh, dass sich das mit dieser Zeitschrift
etwas verändert hat. Mit den Ergebnissen der diversen Befragungen,
den Vergleichen zwischen Ost und West (damals und heute) und den
aufgeworfenen Fragestellungen hat sich mir das Thema nun um einiges
weiter erschlossen; außerdem hat diese Ausgabe der »psychosozial«
bei mir die Lust geweckt, weitere Ausgaben zu lesen, aber auch,
mich noch weiter und tiefer mit dem Thema Mauerfall und seinen
Hintergründen zu beschäftigen. Und dazu werde ich bestimmt noch
öfter diese Ausgabe zur Hand nehmen, nicht zuletzt auch in Bezug
auf mein Geschichtsstudium.
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