Rezension zu Bewaffneter Widerstand
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Rezension von Enrico Neubauer
Das Buch »Bewaffneter Widerstand – Jüdische Partisanen im Zweiten
Weltkrieg« schildert das Leben und Wirken Tuvia Bielski als
polnische Partisanen in den Jahren 1941 bis 1944 gegen die
deutschen Besatzer.
Als jüdischer Pole erfährt Tuvia am eigenen Leib die Repressalien
der deutschen Besatzer und muss zusehen wie seine Familie,
Bekannte, Freunde und andere politisch verfolgte zum Opfer der
deutschen Vernichtungspolitik unter Adolf Hitler und seinen
Schergen werden.
Tuvia und seine Getreuen gründen in den Wäldern seiner Heimat eine
Einheit die ausnahmslos alle jüdischen Flüchtlinge aufnimmt. Diese
Politik führt nun fast zwangsläufig zu Problemen zwischen den
kämpfenden Teilen der Einheit und den Flüchtlingen die ohne eine
Waffe angekommen sind. Tuvia der ein Gespür für die richtigen
Entscheidungen in ausweglosen Situationen hatte, führt die immer
größer werdende Einheit mit einem herausragenden Stil in die
richtigen Richtungen.
Viele Zeitzeugen stellen Tuvia Bielski auf eine Stufe mit Oskar
Schindler, der ebenfalls hunderte Juden vor dem Tod in den
Vernichtungslagern gerettet hat. Ich kann die Meinung nach dem
Lesen dieses Buches nachvollziehen. Tuvia Bielski hat sich allen
Umständen zum trotz, selbst gegen die Weisungen von der russischen
Führung durchsetzen beziehungsweise Kompromisse finden können.
Die Autorin, selbst eine Person jüdischen Glaubens möchte mit
diesem Buch verhindern, das diese Helden vergessen werden. Sie
schildert eindrucksvoll das Leben der Mitglieder dieser Einheit und
deren Wahrnehmung ihres charismatischen Anführers. Untermauert
werden diese Darstellungen durch Interviews der ehemaligen
Mitglieder und Führungskader dieser Einheit. Der Autorin gelingt
der Gang zwischen einer Heldenverehrung und einer realistischen
Darstellung von Tuvia Bielski. Deutlich wird dies dadurch, dass sie
auch die negativen Seiten des Partisanenlebens zeigt. Als Beispiel
kann man da die Erschießung von Spionen und die Flucht in den
Alkohol anführen.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, weil in diesem Buch gezeigt
wird, dass aus einfachen Leuten Helden werden können wenn sie
selbst für ihre Freiheit und Ihre Ideale eintreten. Es kostete in
dieser Zeit sehr viel Courage sich so aufzuopfern. Des Weiteren
finde ich das Buch empfehlenswert, weil Tuvia Bielski eine Person
ist, die vielen kein Begriff ist. Er zeigt wie man sich in
ausweglosen Situationen als Führer einer paramilitärischen Einheit
verhalten sollte und das es immer weiter geht, egal wie ausweglos
die Situation ist. Obwohl Tuvia Bielski der kommunistischen Führung
nicht abgeneigt war, ließ er die politischen Interessen außen vor
und kümmerte sich nur um das Wohl seiner Einheit. Dieses Buch
sollte auch zur Standardliteratur der heutigen militärischen
Führung werden, da hier gezeigt wird, wie man eine Einheit führt,
selbst wenn diese demoralisiert ist und vor Hunger und Müdigkeit
nicht mehr gehen kann.
Dieses Buch ist absolut empfehlenswert.