Rezension zu Psychoanalyse als Erzählkunst und Therapieform
Literatur-Report
Rezension von Ludwig Helwig
Antonino Ferro betrachtet die Psychoanalyse aus zwei Blickwinkeln
als eine Form der Literatur, also als eine Reihe von Erzählungen,
die zwischen Patient und Analytiker entstanden sind, und als eine
Therapie oder auch Kur von seelischem Leid.
Dieses Buch ergründet den Zusammenhang von Narrationen und
Deutungen innerhalb der analytischen Sitzung sowie den Begriff des
Charakters, wie er in der Literatur und in diversen
psychoanalytischen Modellen gebraucht wird.
Ein zentraler Teil ist den Möglichkeiten gewidmet, Sexualität zu
verstehen – und Sexualität als Zugang zu den Funktionsweisen des
Geistes zu begreifen.
Ebenso wird ein Thema wieder aufgenommen, das Ferro besonders am
Herzen liegt: die Kinderpsychoanalyse. Angefangen bei deren
post-kleinianischer Konzeptualisierung und angelehnt an die Lehren
von Sion und Baranger, erarbeitet der Autor einen originellen
Entwurf der Transformationen, die im Raum der Analyse stattfinden.
Dabei stellt er sich der Verantwortung, die die Leitung einer
gemeinsamen Entdeckungsreise mit sich bringt.
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