Rezension zu Vater werden ist nicht schwer?
Deutsche Hebammen Zeitschrift
Rezension von Bettina Seipel
Drei Männer, die sich die Vätervorbereitung zum Ziel gemacht haben,
sind die Herausgeber des vor kurzem im Psychosozial-Verlag
erschienen Buches. Letzteres geht der Frage nach: Wem und was nützt
es, wenn Väter bei der Geburt ihrer Kinder dabei sind? Die
Anwesenheit des Vaters bei der Geburt seines Kindes ist heutzutage
selbstverständlich und gleichzeitig umstritten. Studien und
Praxiserfahrungen zeigen: Gut informierte und unterstützte Väter
bauen eine bessere Beziehung zum Kind auf und unterstützen ihre
Partnerin. Das Werk muntert uns auf, engagierte Väter
professioneller zu unterstützen. Die Publikation wendet sich in
erster Linie an Hebammen, GynäkologInnen und MitarbeiterInnen von
Beratungsstellen, doch auch interessierte Paare, die sich über die
innovative Unterstützung der Väter informieren wollen, bekommen
hier viel Input. Besonders gut gefallen und inspiriert hat mich das
Kapitel über Männer im Geburtsvorbereitungskurs und das dazu
vorgestellte Konzept. Immer wieder erschreckte es mich, wie wenig
vorbereitet sich die Männer im Kreissaal – trotz Paarkurs – fühlen.
Interessant ist das spezielle Eingehen auf die Arbeit mit
türkischstämmigen Vätern und Vätern auf der Neonatologie. Da wurde
mir bewusst, in welchen Kinderschuhen die Arbeit mit Vätern noch
steckt und wie wichtig sie ist.
Am Beispiel der Berliner SchreiBaby-Ambulanz wurde die Rolle des
Vaters in der Eltern-Kind-Beratung beziehungsweise -Therapie
erörtert und die verschiedenen Vätertypen, sowie der Umgang mit
ihnen, vorgestellt. Die ganzheitliche Sicht auf das Thema wirft
immer wieder neue Gedanken auf und die vielen Statistiken geben
dazu eine gute Diskussionsgrundlage, so dass das Buch unsere Arbeit
sehr bereichern kann.