Rezension zu Empirische Forschung in der Psychoanalyse (PDF-E-Book)
Literaturkritik.de 04/2006
Rezension von Harald Weilnböck
Der Mensch – ein Homo Narrator (Auszug)
Von der Notwendigkeit und Schwierigkeit, die psychologische
Narratologie als Grundlagenwissenschaft in eine
handlungstheoretische Sozial- und Kulturforschung einzubeziehen
[...]
Wie erfolgreich und maßgeblich der stets so kontrovers verhandelte
Erkenntnisbereich der Psychoanalyse ist und wie sehr dabei der
Faktor der Narrativität den Ausschlag gibt, stellt sich in der
jüngeren empirischen Psychoanalyse-Forschung dar, die Gerald
Poscheschniks Band in dankenswert kompakter Form zugänglich macht.
Erfreulich für die in beständiger Defensive argumentierenden
Vertreter/innen der Profession ist, dass mit Blick auf eine
zunehmend große Zahl empirischer Studien inzwischen schlanker Hand
festsgestellt werden kann: »Wer nach wie vor die Überlegenheit
eines anderen Therapieverfahrens über das psychoanalytische
behauptet, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht auf dem
wissenschaftlichen Stand seiner Zeit zu sein«. Und das durfte im
Freud-Jahr einmal laut gesagt werden!
[...]
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