Rezension zu Spielräume des Erlebens

Literatur-Report

Sinnliches Erleben und Präsenzeffekte führen in der Theorie der Psychoanalyse eher ein Schattendasein, wenngleich sie in jeder Behandlungsstunde von Bedeutung sind. Wie kann die Psychoanalyse helfen, wenn ein Mensch den Kontakt zur sinnlichen Welt, zum sinnlich-emotionalen Erleben verloren hat? Ein zentrales Anliegen dieses Buches, hervorragend und präzise geschrieben, ist es, die Zusammenhänge von sprachlicher und leiblicher Dimension der Psychoanalyse in einer breiteren theoretischen Untersuchung zu erhellen. Außerdem werden im Hinblick auf besondere Behandlungskonstellationen erste Anwendungsmuster aufgezeigt, so etwa bei traumatisierten Patienten, und diese zugleich als erweiterte Reflexionsräume für die Analytikerin verstanden.

Das Anliegen der Buchreihe »Bibliothek der Psychoanalyse« besteht darin, ein Forum der Auseinandersetzung zu schaffen, das der Psychoanalyse als Grundlagenwissenschaft, als Human- und Kulturwissenschaft und als klinische Theorie und Praxis neue Impulse verleiht. Die verschiedenen Strömungen innerhalb der Psychoanalyse kommen zu Wort, und der kritische Dialog mit den Nachbarwissenschaften soll intensiviert werden.


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