Rezension zu Traumatisierungen in (Ost-)Deutschland
Literatur Report
Rezension von Ludwig Helwig
Traumatisierungen in (Ost )Deutschland
Da die Ostdeutschen an der Geschichtsschreibung bisher wenig
teilhaben, geraten ihre Traumatisierungen durch Nazizeit und Krieg,
Flucht und Vertreibung, durch stalinistische Repressionen und
Stasi-Praxis leichter in Vergessenheit. Tabus und Sprachlosigkeit
verhindern nicht nur jede Wundhellung, sondern verursachen selbst
Verletzungen. Sie spielen auch bei der Weitergabe von Traumen an
die nächste Generation eine zentrale Rolle.
Zehn ostdeutsche Psychoanalytiker betreiben eine hochpolitische
Krankengeschichtsschreibung und ermöglichen 60 Jahre nach
Kriegsende und 15 Jahre nach der Wende eine umfassende sowie
psychoanalytisch orientierte Sicht auf die Geschichte der Deutschen
aus ostdeutscher Sicht