Rezension zu Das Oktoberfest - Masse, Rausch und Ritual
Heimatglocken 6 (2007)
Rezension von Heller H. P.
Das Buch erzählt auf über 300 Seiten die Geschichte des Münchner
Oktoberfestes und seinen Werdegang aus dem Blickwinkel des
Besuchers. Unzählige Münchner und Auswärtige hat die Autorin
befragt und ihre Aussagen damit zur Basis ihrer Diplomarbeit
gemacht. Hier ein vorangestelltes Beispiel: ,»B: Du woaßt net, was
des für an Münchner bedeutet, am ersten Samstag da heraußen sei und
warten bis zwölf Uhr is, dann kumma die Böller... I: Und da sitzt
du schon da und wartest? B: Gänsehaut so hoch, da sitz i scho do
und... N: Des is wia Weihnachten. B:... und dann kimmt der
Defilier-Marsch und dann hoaßts ,O zapft is!. Schau her, dann
krieag i Gänsehaut, überall, wo man Gänsehaut kriegen kann. Ich
selber glaub, des kann a nur a Münchner versteh.... Das ist die
eine Seite der ›Wiesn‹, die traditionsverbundene. Doch seit einigen
Jahren zeigt das Oktoberfest auch ein anderes Gesicht, ein ziemlich
direktes, nacktes von unmäßigem Bierkonsum gezeichnetes. Sagt doch
heutzutage schon der Herr Direktor: »Heut gehn wir auf d Wiesen. Da
lassen wir mal so richtig die Sau raus.« Brigitte Veiz hat sich
hineingekniet in das Thema und beleuchtet wirklich alle Seiten des
größten Volksspektakels der Welt. Und das nicht nur durch die
Freudsche Brille gesehen, sondern ganz realistisch. So gut
recherchierte und liebevoll dargestellte Arbeiten sind wirklich
rar. Sehr zu empfehlen! (hph)