Rezension zu Gegen die Normativität in der Psychoanalyse
Publik-Forum, kritisch – christlich – unabhängig, Ausgabe 23/18
Rezension von Klaus Hoffmann
Die Autorin fasst in diesem Buch überwiegend zuvor in
psychoanalytischen Fachzeitschriften veröffentlichte Texte zu
aktuellen Diskussionen zusammen. Im Lichte des bekannten
französischen Psychoanalytikers Jean Laplanche führt sie
insbesondere Freuds Triebtheorie weiter. Sowohl der feministische
Diskurs als auch die Genderdebatten sowie die Möglichkeiten der
Reproduktionsmedizin fordern eine Öffnung hin zu intersubjektiven
Ansätzen. Gerade geplante und »künstliche« Zeugungen können die
bewusste Entscheidung für das Kind und die Praxis des
Zusammenlebens in wie auch immer strukturierten Familien fördern.
Hier sollte die Psychoanalyse nicht einem überholten
Familienmodell nachhängen. Anregend sind auch Heenen-Wolffs
Schilderungen der Praxis der vor allem in Frankreich praktizierten
lacanianischen Psychoanalyse. Wer sich für die Vielfalt aktueller
psychoanalytischer Diskussionen interessiert, der oder dem sei
dieses Buch empfohlen.
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