Rezension zu Zur Logik des modernen Krieges
Zeitschrift für Politik 3/06
Neben gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Motiven
betrachten die Aufsatzautoren auch verborgene psychologische
Mechanismen, mit deren Hilfe kriegerische Konflikte erklärt werden
können. In den Beiträgen, die als Folge einer bereits 1999 vom
Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg und der Heidelberger
Gesellschaft für Geistes- und Sozialwissenschaften organisierten
Tagung entstanden sind, betrachten Psychologen, aber auch
Intellektuelle wie Noam Chomsky und Klaus Theweleit die
menschlichen, individuellen Hintergründe moderner Kriege vom
Zweiten Weltkrieg bis zum Irak-Krieg 2003. Hinter Kriegserklärung
und Kriegsführung stünde demnach auch eine »Erfahrungsverhinderung«
in dem Sinne, dass durch kriegerische Gewalt Fremde aus der
eigenen
kollektiven Wahrnehmung fern gehalten und Selbsterkenntnisse
verhindert würden.
STH