Rezension zu Mathilde Freud
Luzifer-Amor 33, 2004, H. 17
Rezension von Hans-Martin Lohmann
Lesen Sie hier Ausschnitte aus der Rezension zum Buch »Mathilde
Freud«:
»Während über Freuds jüngste Tochter eine Fülle von biographischen
Veröffentlichungen vorliegt – denn Anna war es, die das geistige
Erbe ihres Vaters fortführte und das Interesse der Biographen
nachhaltig beflügelte –, blieb das Schicksal der beiden älteren
Töchter Mathilde und Sophie stets unterbelichtet. Sophie starb in
jungen Jahren und hatte deshalb kaum Chancen auf eine eigene
Biographie, während Mathilde (1887–1978) einfach nur dem
allgemeinen Desinteresse verfiel. Es ist das Verdienst des Berliner
Freud-Forschers Günter Gödde, letzterem Umstand mit einer gut
recherchierten Publikation abgeholfen zu haben.«
»Zum Glück begnügt sich Göddes Buch nicht mit lebens- und
familiengeschichtlichen Rekonstruktionen, sondern erweitert deren
Horizont, indem es ausführlich den zeitgeschichtlichen, sozialen
und kulturellen Kontext einbezieht. So erfährt man viel über die
eingeschränkten Bildungschancen bürgerlicher junger Frauen um 1900
und darüber, mittels welcher sozialer Strategien diese Frauen auf
die Ehe vorbereitet wurden.«