Rezension zu Akira Kurosawa (PDF-E-Book)
www.hhprinzler.de vom 2. Februar 2018
Rezension von Hans Helmut Prinzler
Beim »Mannheimer Filmseminar« im Cinema Quadrat, das von Peter Bär
initiiert wurde, kooperieren Psychoanalyse und Filmwissenschaft
jährlich im Januar und widmen sich dem Werk eines Regisseurs. Die
Buchreihe »Im Dialog. Psychoanalyse und Filmtheorie« dokumentiert
die Beiträge und ergänzt sie mit weiteren Texten. Band 14
beschäftigt sich mit dem japanischen Regisseur Akira Kurosawa: »Die
Konfrontation des Eigenen mit dem Fremden«. Gerhard Schneider gibt
zunächst einen Überblick über die Rezeption der Filme von Kurosawa.
Marcus Stiglegger, der 2014 ein Buch über Akira Kurosawa publiziert
hat, äußert sich zur Resonanz des Regisseurs im Weltkino. Jörg von
Brincken richtet den Blick auf Kurosawas Ästhetik der Gewalt. Elf
Beiträge befassen sich mit einzelnen Filmen. Bei Sabine Wollnik
geht es um Rettungsversuche im Schatten des Krieges in ENGEL DER
VERLORENEN (1948), bei Ralf Zwiebel um filmpsychologische
Anmerkungen zu RASHOMON (1950), bei Sascha Schmidt um Individuum,
Gemeinschaft und Zeit in DIE SIEBEN SAMURAI (1954), bei Isolde
Böhme um die Ästhetik des Unheimlichen in DAS SCHLOSS IM
SPINNWEBWALD (1957), bei Peter Bär um die Bildgestaltung YOJIMBO
(1961), bei Dirk Blothner um den Überlebenskampf in ZWISCHEN HIMMEL
UND HÖLLE (1963), bei Karsten Visarius um das Unglück in ROTBART
(1965), bei Andreas Hamburger um die traumatische Zeitdiagnose in
DODESKADEN – MENSCHEN IM ABSEITS (1970), bei Eva Berberich um die
Bildgewalt in KAGEMUSHA – DER SCHATTEN DES KRIEGERS (1980), bei Kai
Naumann um Chaos und Wahnsinn in RAN (1985), bei Christoph E.
Walker um AKIRA KUROSAWAS TRÄUME (1990). Von dem
Musikwissenschaftler Dietrich Stern stammt ein Beitrag zur Musik in
den Filmen von Kurosawa, von der Kunsthistorikerin Dorothe Höfert
ein Text über die Frage, wie der Betrachter bei Vincent van Gogh
und Akira Kurosawa ins Bild kommt. Interessante Lektüre. In diesem
Jahr ist das Mannheimer Filmseminar dem Regisseur François Ozon
gewidmet. Auf die Publikation bin ich sehr gespannt.
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