Rezension zu Trauma
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Rezension von Lisa Tomaschek-Habrina
Der Begriff Trauma ist eigentlich eine Kurzformel für ein sehr
komplexes Prozessgeschehen. Ein überwältigendes Ereignis überrollt
den psychischen Apparat und kann nicht adäquat integriert werden.
Notmaßnahmen werden ergriffen: Dissoziation und Internalisierung
der Gewalt. Dies hat weitreichende Symptome zur Folge, denen wir in
der psychotherapeutischen Praxis alltäglich begegnen.
In dem kleinen kompakten Band unterscheidet Hirsch ebenso wie
Kernberg zwischen chronisch familiären Traumata, die zu
Persönlichkeitsstörungen führen, und akuten, einmaligen
Extremtraumatisierungen jeden Lebensalters, die eher zu
posttraumatischen Belastungsstörungen führen. Insofern hält er die
gängigen propagierten Techniken der Traumatherapie eher für extrem
traumatisierte Erwachsene geeignet, während die Folgen langjähriger
chronischer Beziehungstraumata eben im Prinzip nur durch eine
langjährige Beziehungstherapie wirklich an den Wurzeln zu packen
sind.
Hirsch spricht hier v.a. vom psychoanalytischen Traumakonzept, das
er auf knappen 123 Seiten sehr verständlich und prägnant
zeichnet.
Zur Homepage der Rezensentin:
www.lisatomaschek.at