Rezension zu Neue Mütter - neue Väter
Freie Assoziation, 26. Jahrgang, Heft 2/2016
Rezension von Angela Moré
Geschlechterbeziehungen und die ihnen zugrunde liegenden
kulturellen Vorstellungen und Rahmenbedingungen sind, allen
gesellschaftlich und individuell guten Vorsätzen zum Trotz, stabil
und gegen Veränderungswünsche erstaunlich resistent. Dies
überrascht weniger, wenn man sich vor Augen führt, dass
Geschlechterkonzepte und -beziehungen einen entscheidenden Anteil
an der Bildung von subjektiver Identität haben. In der
psychoanalytischen Entwicklungspsychologie existieren verschiedene
Konzepte zum Erwerb und der Entwicklung von Geschlechtsidentität,
die sich zwischen Stollers Annahme einer frühen Ausbildung von
Kern-Geschlechtsidentität und stärker konfliktorientierten Ansätzen
der kleinianischen Schule bewegen oder aber wie Reiche eine
Wechselbeziehung zwischen Geschlechtsidentität und sexueller
Orientierung annehmen (vgl. King 2014).
Dennoch sind Geschlechterbeziehungen und die mit ihnen verbundenen
Selbstkonzepte und Identifikationen nicht unveränderlich starr.
Dies und die Schwierigkeiten, aber auch Chancen der Veränderung
zeigt die emeritierte Soziologin und bekannte Adoleszenzforscherin
Karin Flaake in einer detaillierten empirischen Studie auf, in
welcher sie insgesamt zwölf Familien untersucht, in welchen die
Eltern vor der Geburt des ersten Kindes den Entschluss zu einer
geteilten Elternschaft fassten. Die jeweils getrennt befragten
Mütter und Väter sprechen über die Motive dieses Entschlusses,
die Schwierigkeiten der Umsetzung, die auftauchenden Zweifel und
Selbstzweifel, die verschiedenen Formen der Konfliktbewältigung und
die Auswirkungen dieser Sozialisationserfahrungen auf die Söhne und
Töchter. Auch letztere werden – bei einem Mindestalter von 13
Jahren – getrennt zu ihren Erfahrungen, Wünschen, Enttäuschungen
und eigenen Vorstellungen über ihre Zukunft als Eltern befragt.
Dabei zeigt sich in den ausführlich wieder gegebenen
Gesprächsprotokollen eine Vielfalt von Verläufen, Nuancen,
Konflikten und mehr oder weniger gelungenen Bewältigungen
derselben, abhängig auch von den Einflüssen gesellschaftlicher
Erwartungsmuster bzw. den Annahmen der Befragten bezüglich ihrer
Bewertung durch Dritte. Dies führte zu spezifischen Paardynamiken
und Lösungsversuchen.
In der Auswertung ihrer Resultate kommt Flaake zu der Erkenntnis,
dass das Gelingen der geteilten Elternschaft wesentlich von ihrer
sicheren Etablierung nach der Geburt des Kindes abhängt. Konnten
die Mütter die Triangulierung der Beziehung zum Kind durch den
Vater zulassen? Konnten sie sich ein Stück weit zurückziehen und
Vertrauen in die Kompetenzen des Partners entwickeln? Konnten die
Väter ihre Scheu im Umgang mit dem für sie zerbrechlich wirkenden
Säugling überwinden und sich als kompetent in der Versorgung und
Fürsorge erleben? Konnten beide Elternteile erlebte eigene
Enttäuschungen mit ihren Müttern und Vätern, die in ihnen wach
gerufen wurden, überwinden, sich emotional öffnen und sich auf die
Beziehung mit dem Kind einlassen? Oder kam es zu Konkurrenzen, zu
Eifersucht, zur Flucht vor den in jedem Fall wiederbelebten
Gefühlen aus der eigenen frühen Kindheit? Wie vielfältig die
Bedingungen und der Umgang damit in den zwölf untersuchten Familien
[1] ist, offenbart die Komplexität des Beziehungsgeschehens vor dem
Hintergrund von gesellschaftlich geprägter Familiendynamik und den
ihnen zugrunde liegenden intra- und interpsychischen Spannungen.
Diese werden von Flaake immer auch in Bezug auf unbewusste
Dynamiken und Konflikte reflektiert, wobei es ihr gelingt,
deterministische Schlussfolgerungen zu vermeiden, indem sie die
»möglicherweise« bestehenden Zusammenhänge in Bezug auf
psychoanalytische Theorien und klinische Erfahrungen mit dem
vorsichtigen Respekt vor der Vielfalt komplexer innerer
Entscheidungsprozesse und der Möglichkeitsräume von
Entwicklungsprozessen deutet.
Bei allen Müttern stand als ein wichtiges Motiv für die
Entscheidung zur geteilten Elternschaft der Wunsch im Vordergrund,
ihren Beruf nicht aufgeben zu müssen. Vereinzelt bestanden im
Hintergrund aber auch Selbstzweifel hinsichtlich der eigenen
mütterlichen Fähigkeiten, wobei diese Zweifel wiederum in
Verbindung zu stehen schienen mit weniger liebe- und
verständnisvollen Beziehungen mit der eigenen Mutter. Bei den
Vätern war neben teils ökonomischen Überlegungen das vorrangige
Motiv der Wunsch das Aufwachsen ihrer Kinder in allen Lebensphasen
intensiv miterleben und begleiten zu können. Einigen Vätern wurde
jedoch deutlich, dass sie – entsprechend den gesellschaftlich
etablierten Geschlechtervorstellungen – das Trösten, Zuhören,
Einfühlen gern an die Partnerin delegierten und sich selbst
sicherer fühlten in Aktivitäten mit ihren Kindern, die für sie
als »männlich« konnotiert erschienen. Insbesondere mit den doch als
notwendig anerkannten Hausarbeiten taten sich einige der Väter in
der Umsetzung schwer, da dieser Teil der geschlechtlichen
Arbeitsteilung als weiterhin als primär weiblich wahrgenommen wird
und dementsprechend gesellschaftlich gering bewertet wird. Je
unsicherer die eigene männliche Identität bei den Vätern erlebt
wurde, desto mehr ergaben sich hier innere und teils auch in der
Partnerschaft zum Tragen kommende Konflikte. Diese Konflikte wurden
in einigen der Familien wiederum durch das Selbstbild der Mütter
unterstützt, die trotz ihrer teilweise vollen Berufstätigkeit das
Gefühl entwickelten, nicht hinreichend wichtig für die Familie zu
sein. So zeigte sich, dass trotz des Vorsatzes der Abweichung vom
konventionellen Familienmodell auch in diesen Familien beide Eltern
mehr oder weniger intensiv mit verinnerlichten und in der sozialen
Umwelt dominanten gesellschaftlichen Geschlechterbildern zu kämpfen
hatten. Zum einen rangen sie um deren Relativierung, andererseits
gerieten sie in Versuchung, die klassischen Rollen neben der
aktiven Ausübung der geteilten Elternschaft doch gleichzeitig noch
zu erfüllen – was gerade bei den Frauen teilweise zu
Überlastungserscheinungen führte.
Jedoch erlebten beide Geschlechter in den befragten Familien das
Arrangement der geteilten Elternschaft und Hausarbeit auch als
Entwicklungschance. Für die Väter bestand diese insbesondere
darin, dass sie mehr oder weniger Zugang zu eigenen emotionalen
Bereichen fanden, die ihnen bisher verschlossen waren und damit
auch zu neuen Beziehungsformen mit der Partnerin und den Kindern.
Für die Mütter in diesen Familien bedeutete die intensive
Mitverantwortung der Väter eine Entlastung von der alleinigen
Verantwortung, die sie von dem großen Druck ständiger
Verfügbarkeit entlastete. Einige der Mütter entwickelten Ängste,
nicht genügend für die Familie verfügbar, nicht sichtbar und
wichtig für die Kinder zu sein. So wurden sowohl einige der
Mütter wie der Väter von dem normativen Druck eingeholt, den die
verinnerlichten gesellschaftlichen Vorstellungen von
geschlechtsadäquaten Verhaltensweisen und Rollenbildern ausüben.
Die durch das abweichende Arrangement verursachten Verunsicherungen
der eigenen Identität und des Gefühls sozialer Integriertheit und
Akzeptanz bewirkten eine mehr oder weniger permanente
Auseinandersetzung mit diesem Familienmodell und den darin
stattfindenden Beziehungen, Ängsten und Konflikten. In jenen
Familien, in welchen diese Auseinandersetzung und die Verständigung
über Konflikte und Differenzen gelang, profitierten sowohl die
Eltern wie die Kinder davon. Dabei entdeckten die Eltern
rückblickend über die verschiedenen Entwicklungsphasen der Kinder
auch eine Veränderung der Paarbeziehungen und der Selbstwahrnehmung
– auch dies in jeweils unterschiedlicher Weise, aber in den meisten
Familien in Verbindung mit gelingenden Integrations- und
Reifungsprozessen sowohl bei den Kindern wie den Eltern. Das
Geschlecht des Kindes oder der Kinder waren nicht ohne Bedeutung
für den Verlauf dieser Entwicklungsprozesse.
Bei einigen Vätern, die sich durch eine zu perfekte Hausarbeit in
ihrer Männlichkeit infrage gestellt fühlten, erkennt Flaake in den
Berichten über die eigenen Elternbeziehungen die Reproduktion von
Mutter-Sohn-Konflikten in der Paarbeziehung, in der der Mann zum
trotzig sich verweigernden Jungen gegenüber den einst von der
Mutter, jetzt der Partnerin an ihn herangetragenen und als
unmännlich empfundenen Aufgaben wird. Hier wie bei anderen
Problembereichen entstehen ungewollt Traditionalisierungsdynamiken,
die insbesondere dann auftraten, wenn nicht bereits vor der Geburt
des Kindes konkrete Absprachen über die Arbeitsteilung getroffen
worden waren. Gegen den Rückfall in herkömmliche Muster bildeten
vorherige Absprachen einen »haltgebenden Rahmen« (S. 101). Bei
gelingenden Aushandlungsprozessen konnten sich neue Formen von
Gemeinsamkeit und Verbundenheit entwickeln, die der klassischen
Konkurrenzdynamik den inneren Raum einer gelungenen Triangulierung
entgegen zu setzen vermochten. Es gab jedoch auch Familien, in
welchen sich die Paardynamiken zu Mustern der Ungleichverteilung
mit Dauerkonflikten verfestigten. Diesen Paaren fiel es, wie die
Interviews belegen, deutlich schwerer, eine Verflüssigung der
Geschlechtergrenzen zuzulassen. Feinsinnig analysiert Flaake die
dahinter verborgenen Motive, die sich in bestimmten Aussagen
erahnen lassen und die auf die unbewusste Reaktivierung zum
Beispiel von Geschwisterneid verweisen, auf Regressionswünsche und
damit verbundene Neidgefühle auf die kleinen Töchter oder Söhne
oder auf massive Bindungs- oder Autonomiewünsche, die je nach
Geschlecht des Elternteils und persönlichen Selbstbildern mit den
angeeigneten gesellschaftlichen Geschlechternormen und -bildern
konfligieren oder durch diese noch verstärkt werden. Dennoch
konnten bei manchen dieser Paare, die bei der Umsetzung ihres
Wunsches nach geteilter Elternschaft an innere Grenzen und
unverarbeitete Konflikte stießen, auch noch in späteren Stadien
sich die festgelegten Geschlechtervorstellungen verflüssigen und
Veränderungen in der Paar- und Familiendynamik eintreten.
Dies wurde nicht zuletzt auch durch die Erfahrungen der jeweiligen
Resonanz der heranwachsenden Kinder auf das Familienleben
ermöglicht, insbesondere die intensiven (emotionalen) Beziehungen
der Kinder zu beiden Eltern. Geschlechtergleichheit und
-differenzen spielten in den Beziehungen der Mütter zu ihren
Töchtern und Söhnen ebenso eine Rolle wie bei den Vätern. In Teil
II ihrer Studie macht Flaake eingehend die Beziehungen zwischen
Müttern und Töchtern, Müttern und Söhnen und ebenso zwischen den
Vätern und ihren Töchtern bzw. Söhnen zum Gegenstand und untersucht
diese Beziehungen jeweils aus den Perspektiven beider Seiten. Hier
ergibt sich ein facettenreiches Bild der Gestaltung von gleich- und
gegengeschlechtlichen Bezogenheit über den Entwicklungsverlauf der
Kinder hin, der auch in diesen Familien vielfältig von
gesellschaftlichen Vorgaben und Mustern durchdrungen und zugleich
partiell durchbrochen wird. Die gleichgeschlechtlichen Beziehungen
zwischen Mutter und Tochter bzw. Vater und Sohn liefen, wie sich in
dieser Studie zeigt, tendenziell eher Gefahr, zu Wiederholungen
eigener Muster zu führen, bei den Mutter-Tochter-Beziehungen
zugleich auch zu Identitätsverstrickungen – abhängig jeweils von
den eigenen frühen Sozialisationserfahrungen der Mütter und
Väter.
Wie die inzwischen herangewachsenen Kinder im Rückblick die
geteilte Elternschaft erlebten, ist Inhalt des dritten Teils des
Buches. Die im adoleszenten oder jungen Erwachsenenalter
interviewten Töchter und Söhne brachten in den mit ihnen getrennt
geführten Gesprächen überwiegend zum Ausdruck, dass sie dem
Vorbild der Eltern folgen wollten und die Erziehung eigener Kinder
später gern mit der Partnerin bzw. dem Partner teilen würden. Je
besser den eigenen Eltern die Umsetzung dieses Ziels und die
Bewältigung von Problemen und Konflikten gelungen waren, desto
entschiedener brachten deren Kinder diesen Wunsch zum Ausdruck.
Hingegen blieb bei den Kindern jener Familien, bei welchen die
Eltern viele Differenzen und Spannungen bei der Umsetzung dieses
Ziels erlebt hatten [2], die Einstellungen zu diesem Familienmodell
verhaltener und unentschiedener. Eine grundsätzliche Ablehnung der
geteilten Elternschaft fand sich aber auch bei diesen nicht, eher
neigten sie zu vagen Vorstellungen davon, wie sie an der Erziehung
ihrer Kinder partizipieren würden und machten sich in ihrer
Vorstellung davon abhängig, wie der zukünftige Partner bzw. die
Partnerin darauf einlassen würde. Als positiv hoben Kinder
beiderlei Geschlechts hervor, dass sie deutlich intensivere
Beziehungen zu den Vätern entwickeln konnten und dass sie es als
bereichernd erlebten, zwei gleichermaßen ansprechbare und sich für
die Erziehung verantwortlich fühlende Elternteile zu haben. Dies
galt selbst da, wo die Mütter die vorrangige Ansprechperson für
emotionale Konflikte, Wünsche nach körperlicher Nähe und Trost
blieben. Söhne wie Töchter empfanden zudem Stolz auf ihre
berufstätigen und teilweise sehr erfolgreichen Mütter, für die
Töchter hatten ihre Mütter auch Vorbildcharakter. Die Söhne
wiederum konnten sich überwiegend gut vorstellen,
Karriereinteressen zugunsten ihrer Kinder ein Stück weit oder
überwiegend zurück zu stellen und in den weiterreichend zu
übernehmenden Familienaufgaben eine Erfüllung ihrer
Lebensinteressen zu finden. Für die Lebensentwürfe aller Kinder
war das Erleben ihrer berufstätigen Mütter und der teilweise oder
ganz auf die Familie orientierten Väter eine entscheidende Prägung.
Grundsätzlich deutet sich in der prinzipiell positiven Einstellung
zu geteilter Elternschaft bei den in dieser Weise Aufgewachsenen
ein langsam und langfristig wirksames Potenzial der Veränderung von
gesellschaftlichen Geschlechterkonzepten und Rollenzuschreibungen
an.
Teil IV dieser umfassenden Studie über neue Mütter und neue Väter
bietet ein zusammenfassendes Resümee und eine Interpretation der
Ergebnisse in der Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen
Bedeutung veränderter Geschlechterbeziehungen in Familien und mit
anderen Modellen von Familienarbeit und Elternschaft. In diesem
Schlussteil reflektiert Flaake auch die gesellschaftlich gegebenen
äußeren wie psychosozial wirksamen verinnerlichten Grenzen dieser
Veränderungsprozesse, die sich häufig als unbewusst wirksame
»Traditionalismusfallen« erweisen. Sie konstatiert die
Verantwortlichkeit und Zuständigkeit beider Geschlechter für die
Durchsetzung von mehr Geschlechtergerechtigkeit in Beruf und
Familie, die auch für die Förderung der Entwicklungschancen der
Töchter und Söhne in der Gesellschaft bedeutsam ist wie auch für
deren persönliche sozial-emotionale Entfaltungs- und
Erlebensmöglichkeiten. Dazu gehören nicht nur gute Vorsätze, wie
die Untersuchung zeigt, sondern auch der Mut der Beteiligten, sich
durch die Verflüssigung der etablierten Geschlechtergrenzen selbst
bis in die persönlichsten Tiefenschichten verunsichern zu lassen.
Dies beinhaltet jedoch zugleich die Chance, bestimmte Zwänge zu
erkennen und aufzugeben und sich jeweils gegengeschlechtliche
Möglichkeiten anzueignen, die bisher nur einem Geschlecht primär
zugewiesen bzw. erlaubt waren. Diese Integrationsprozesse sind
psychische Leistungen, bei welchen sich die Paare gegenseitig
unterstützen können und die durch die Reaktionen und Impulse der
eigenen Kinder immer wieder gefördert und motiviert werden.
Letztlich zeigt sich die Überwindung von idealisierenden bzw.
entwertenden Mustern der Beurteilung von (bisher gesellschaftlich
erwünschten) Geschlechtermerkmalen als Gewinn und Befreiung für
beide Geschlechter. Nach Flaake
»bedeutet die Veränderung geschlechtsbezogener Orientierungs- und
Verhaltensmuster immer ein Ringen mit eigenen inneren Möglichkeiten
und Grenzen, mit eigenen oft unbewussten inneren Bindungen an
traditionelle Verhältnisse und eine Offenheit für
Auseinandersetzungen mit eigenen Ängsten und Wünschen, eine
Herausforderung, die beide Geschlechter gleichermaßen betrifft« (S.
299).
Die an der Universität Oldenburg begonnene und nach ihrer
Emeritierung von Karin Flaake fortgeführte Studie bietet in ihrer
detailreichen Fülle hervorragendes Material für die Vertiefung
der Fragestellungen nach den Bedingungen, Möglichkeiten und Folgen
der Veränderung von Geschlechterbeziehungen aus soziologischer,
sozialpsychologischer und psychoanalytischer Sicht und wird sicher
Grundlage und Anknüpfungspunkt weiterer vertiefender Studien sein.
Entsprechend ausführlich werden die Interviews dargestellt und in
den Interpretationen rekapituliert. Für LeserInnen, die sich einen
schnellen Überblick verschaffen wollen, kann diese Fülle etwas
massiv wirken. Die immer wieder eingefügten Zwischenresümees und
Zusammenfassungen am Ende der Kapitel sowie im Teil IV sind für
diejenigen LeserInnen, die sich schnell einen grundlegenden
Überblick verschaffen wollen, daher sehr hilfreich und können der
Orientierung und verdichteten Rezeption der Ergebnisse dienen. Für
alle an den Forschungsfragen und -ergebnissen ausführlich
interessierten ist die sorgfältige Darlegung und Interpretation des
Materials und die inhaltliche wie sprachliche Sorgfalt der Autorin
nicht nur eine hilfreiche Forschungsquelle, sondern auch eine
Wohltat.
[1] Für einzelne Fragen wurden die Interviews weiterer Familien
zusätzlich ausgewertet.
[2] Nur in einer dieser Familien kam es dadurch zur Trennung des
Paares.