Rezension zu Martin Scorsese
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Rezension von Hans Helmut Prinzler
Seit 15 Jahren findet in Mannheim im Winter oder Frühjahr ein
Seminar statt, bei dem sich Psychoanalyse und Filmwissenschaft mit
einem Regisseur beschäftigen. Im Januar war Akira Kurosawa das
Thema. Zeitgleich ist im Psychosozial-Verlag die erweiterte
Dokumentation des 14. Seminars erschienen, das Martin Scorsese
gewidmet war. Drei Texte haben sein Gesamtwerk im Blick: Georg
Seeßlen beschäftigt sich mit Scorseses Publikum, mit Motiven,
Themen und Methoden und verortet ihn in der amerikanischen
Filmgeschichte. Marcus Stiglegger stellt eine Verbindung zwischen
René Girards Opfertheorie und dem Kino von Scorsese her. Dietrich
Stern untersucht die Bedeutung des Soundtracks in den verschiedenen
Filmen. Die elf anderen Beiträge richten den Blick auf einzelne
Filme: Helmut Däuker analysiert TAXI DRIVER (1976), Gerhard
Bliersbach THE KING OF COMEDY (1982) und THE COLOR OF MONEY (1986),
über den auch Jochen Hörisch schreibt, Kai Naumann GOODFELLAS
(1990), Hannes König CAPE OF FEAR (1991), Katharina
Leube-Sonnleitner THE AGE OF INNOCENCE (1993), Isolde Böhme THE
DEPARTED (2006), Rolf Zwiebel und Martin Bölle SHUTTER ISLAND
(2010). Zum Abschluss untersuchen die beiden Herausgeber den Film
HUGO CABRET (2011) – Gerhard Schneider aus psychoanalytischer
Perspektive, Peter Bär aus filmischer Sicht. Die Texte sind oft
sehr persönlich grundiert und machen interessante Entdeckungen im
Werk dieses Regisseurs. Mit Abbildungen.
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