Rezension zu Verborgene Wunden
der stacheldraht. Für Freiheit, Recht und Demokratie 3/2016
Rezension von Sybille Ploog
Die verschiedenen Beiträge ergeben einen umfassenden Überblick über
das Thema und den aktuellen Stand der Behandlungsmöglichkeiten.
Zunächst werden der politisch-historische Hintergrund politischer
Traumatisierung in der DDR und die Auswirkungen der Verfolgung,
nicht nur auf die Betroffenen selbst, sondern auch auf deren
Familienangehörige, analysiert. Es folgen die Darlegung zahlreicher
Behandlungsmethoden und eine beeindruckende und aussagekräftige
Sammlung von Fallbeispielen. Ein ganzes Kapitel ist den
Auswirkungen politischer Verfolgung der SED-Diktatur auf die zweite
Generation gewidmet. Auch die Traumatisierung von Opfern
nicht-strafrechtlicher Repression wird erörtert, und nicht zuletzt
geht es um Probleme in der aktuellen Begutachtungspraxis
psychischer Traumafolgestörungen.
Beiträge zu diesem Band haben geliefert Karl-Heinz Bomberg, Doris
Dennis, Ruth Ebbinghaus, Alexandra Evers, Jörg Frommer, Bettina
Kielhorn, Stefanie Knorr, Erika Kunz, Frank-Dietrich Müller,
Freihart Regner, Carsten Spitzer und Stefan Trobisch-Lütge. Eine
Zuordnung der Autoren zu den Titeln im Inhaltsverzeichnis würde die
Orientierung für den Leser wahrscheinlich erleichtern.
Die meisten Beiträge sind auch für Laien gut verständlich
geschrieben. So ist das Buch für alle am Thema Interessierten eine
lohnende Lektüre.