Rezension zu Sprachbilder des Unbewussten
PSYCHE 71. Jahrgang Heft 3 März 2017
Rezension von Manfred Riepe
Lesen Sie hier Ausschnitte aus der Rezension »Sprachbilder des
Unbewussten«:
»Freud war ein ausgezeichneter Stilist – dieser Feststellung
dürften selbst Kritiker der Psychoanalyse zustimmen. Dass seine
Krankengeschichten ›wie Novellen‹ (1895d, S. 227) zu lesen seien,
hat er selbst schon früh angemerkt. Das Thema gehört zum Bestand
der Wissenschaftsgeschichte. Interessant wird diese Problematik,
wenn man sich auf eine Eigenart von Freuds Methodik selbst
besinnt.«
»Der Autor arbeitet heraus, dass die hier sich zeigende ›Ratio des
Metaphorischen‹ (S. 58) einen Wesenszug des psychoanalytischen
Denkens ausmacht. Mit Bezug auf die programmatische Arbeit ›Die
Juden interpretieren verrückt‹, in der Pierre Legendre ›zwei
divergierende Zugänge zum Text und zur Vernunft‹ (S. 219)
aufzeigte, kann er schließlich plausibel machen, dass Freud in der
Spur jüdischer Exegese mit einer kulturell vermittelten
Ambiguität des Wissens hantiert, bei ›dem der Aspekt des Sinns
keineswegs als etwas Fertiges erachtet‹ (S. 222) wird, sondern
metaphorisch permanent transformiert wird. Das ist ein eleganter
Schluss für dieses ambitionierte, gut lesbare Buch, für das es
aufgrund der zuweilen etwas eigenwilligen Zitierweise Abzüge in
der B-Note gibt.«
Die vollständige Besprechung finden Sie im digitalen
Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de