Rezension zu Cybersex

Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, 30 Jahrgang 2015 Heft 3/4

Rezension von Regula Umbricht

Lesen Sie hier Auszüge aus der Rezension:

»Cybersex ist ein junger Begriff. Er stammt von Cyborg ab, dem englischen Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine. Zu Cybersex zählen nicht nur der Konsum von Pornographie, sondern auch sexuelle Interaktionen in Chatrooms (einschließlich Camsex).«

»Cybersex ist demnach ein weit verbreitetes Phänomen, dem 2010 bis 2012 drei psychoanalytische Arbeitstagungen in Zürich gewidmet waren. Die Beiträge dieser Tagungen wurden im Sammelband Cybersex. Psychoanalytische Perspektiven von Agatha Merk herausgegeben. Es handelt sich dabei um ein lesenswertes, bereicherndes Grundlagenwerk, in welchem sich die Autorinnen und Autoren aus den Blickwinkeln ihrer jeweiligen Arbeitsbereiche mit dem Thema auseinandersetzen.«

»Welche Schlussfolgerungen vermittelt uns aber dieses Buch jetzt schon für den klinischen Alltag? Es ist davon auszugehen, dass ein gewichtiger Teil unserer Patientinnen und Patienten Cybersex, in welcher Form auch immer, konsumiert. Wir werden uns bewusst, dass wir viel gewinnen, wenn wir unser Augenmerk auf die Psychodynamik rund um die Sexualität im Internet richten.«

»Cybersex und die Allgegenwärtigkeit von Sexuellem in den Medien ist ein kulturelles Phänomen, die Grenzen zwischen Sexuellem und nicht Sexuellem werden zunehmend verwischt. In der Adoleszenz kann der offene Umgang mit Sexualität im Internet eine entlastende Wirkung haben, in gewissen Entwicklungsphasen stellt das Phänomen Cybersex aber eine schwierige Zusatzaufgabe dar.«

»Es ist das Verdienst von Agatha Merk, mit diesem lesenswerten Sammelband die Grundlage für das Verständnis von Sexualität im Internet gelegt zu haben. Sie stösst damit die Entwicklung eines metapsychologischen Konzeptes an, welches einer befruchtenden Interdisziplinarität Rechnung tragen würde.«

Die vollständige Besprechung finden Sie hier:
www.zptp.eu

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