Rezension zu Aufgewachsen in »eiserner Zeit«

Historische Zeitschrift Heft 303/3

Rezension von Lu Seegers

Lesen Sie hier Auszüge aus der Rezension:

»Anlässlich des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs im Jahr 2014 standen Publikationen zur Kriegsschuldfrage im Mittelpunkt. Der Historikerin Barbara Stambolis geht es demgegenüber darum, die Erfahrungen von deutschen Kindern und Jugendlichen vor, im und nach dem Ersten Weltkrieg und gesellschaftliche Deutungen ihrer Situation darzustellen. Dazu analysiert sie eine Vielzahl von Quellen: von Ego-Dokumenten über Fachzeitschriften bis hin zu Romanen. Auf dieser Basis gelingt es ihr, vielfältige Facetten kindlicher und jugendlicher Erfahrungswelten ebenso wie sozialpflegerische Maßnahmen und gesellschaftspolitische Diskurse darzustellen.«

»In weiteren Abschnitten untersucht Stambolis Kinder als Kriegsopfer. Dabei fokussiert sie auf die rund 962 000 Kriegswaisen, wobei sie sowohl auf die zahlreichen Hilfsangebote eingeht als auch auf die politische Instrumentalisierung dieser Kinder nach 1918.«

»Insgesamt liefert das Buch einen guten Einblick in die Diskurse um und die Erfahrungen von Kindern im Ersten Weltkrieg. Verweise auf die langfristige transgenerationelle Weitergabe von kindlichen Kriegserfahrungen wirken dagegen etwas pauschalisierend.«

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