Rezension zu Verborgene Wunden

DZI Soziale Arbeit 12.2015

Verborgene Wunden

Trotz einer Reihe gesellschaftlicher Errungenschaften durch den Sozialismus ist die Erinnerung an das Leben in der vormaligen Deutschen Demokratischen Republik für viele Menschen überschattet von Erinnerungen an Repression, Bespitzelung und die systematische Demoralisierung Andersdenkender. In diesem Buch geht es um die Manifestationen solchermaßen bedingter Traumata und um deren Weitergabe an die nächste Generation. Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Studien werden anhand einiger Fallbeispiele die Diagnostik und Therapie verschiedener psychischer Folgeschäden erklärt. Konkrete Einblicke vermitteln Hinweise auf die psychoanalytische Traumatherapie, zur Inhärenz-Methode und zur Augen-bewegungs-Desensibilisierung und Wiederaufarbeitung, wobei auch Ansätze wie das Normative Empowerment und die Kognitive Verhaltenstherapie Berücksichtigung finden. In Form eines fiktiven Interviews wird die Arbeit der im Jahr 1998 eröffneten Beratungsstelle Gegenwind dargestellt. Abschließend geht es um die Begutachtungspraxis und um die Anstrengungen der Arbeitsgruppe »Politische Traumatisierung« und der Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse und Psychotherapie Berlin.


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