Rezension zu Kinder brauchen Männer
DZI Soziale Arbeit 12.2015
Kinder brauchen Männer
Trotz unverkennbarer Tendenzen zu einer egalitären Arbeitsteilung
sind Männer in den Bereichen der öffentlichen Kinderbetreuung
weiterhin unterrepräsentiert und auch familiäre Aufgaben werden
noch immer vorwiegend von Frauen wahrgenommen. Da zur Bedeutung
männlicher Bezugspersonen für die kindliche Entwicklung bisher nur
wenige gesicherte Erkenntnisse vorliegen, liegt der Schwerpunkt
dieses Buch auf dem Einfluss professioneller männlicher Pädagogen
auf die Sozialisation junger Menschen, wobei die Ergebnisse der
Väterforschung und verschiedene aktuelle Studien zur Rolle von
Männern in Kindergärten als Ansatzpunkt dienen. Die Einzelbeiträge
widmen sich dem internationalen Vergleich, biographischen und
psychosozialen Aspekten sowie geschlechtsspezifischen Unterschieden
im erzieherischen Verhalten. Darüber hinaus geht es um die als
defizitär angesehene Gleichstellungspolitik und um die Bedeutung
des Vaters für die psychische Entwicklung von Mädchen, die anhand
zweier Fallbeispiele aus der psychoanalytischen Praxis
unterstrichen wird. Der Band schließt mit kritischen Überlegungen
zur Reproduktionsmedizin, zur Gendertheorie und zur
gesellschaftlichen Diskriminierung der Regenbogenfamilien.