Rezension zu Politik der Erfahrung

Psychotherapie-Wissenschaft Band 6 / Heft 2 / 2016

Rezension von Peter Schulthess

Lesen Sie hier Ausschnitte aus der Rezension:

»Dieses Buch liest sich zum einen wie ein Geschichtsbuch der Psychologie und Psychotherapie in den 70er und 80er Jahren und der zeitkritischen Diskurse, die damals geführt wurden und denen sich damals keiner entziehen konnte. Es zeigt zum anderen, wie brandaktuell diese Diskurse noch heute sind und vertieft geführt werden müssen.«

»Die Autoren hingegen plädieren für eine neue Politik der Erfahrung. Sie erinnern daran, dass Psychotherapie im Wesentlichen ein intersubjektives Beziehungsgeschehen ist, in dem das Erleben im Zentrum steht, und nicht eine möglichst effektive Verhaltenskorrektur, um unerwünschtes in erwünschtes Verhalten zu ändern.«

»Psychotherapie galt in der Vergangenheit auch als Bildungsvorhaben mit emanzipatorischem Ziel. Davon wird heutzutage nur noch selten gesprochen. Der Weg der Befreiung von Abhängigkeiten hin zu autonomem und selbstverantwortlichem Handeln, in der und für die Gemeinschaft, ist ein bildungspolitisches Unterfangen.«

»Itten und Roberts plädieren nicht für die Abschaffung der Psychiatrie, Psychologie oder der Psychotherapie. Vielmehr setzen sie sich für eine Re-Humanisierung derselben ein. Es soll in Psychologie und Psychotherapie und deren Erforschung sowie im universitären Lehrbetrieb wieder um den Menschen und sein Erleben gehen.«

»Dieses Buch ist ein Weckruf und ein wesentlicher Beitrag zur Reflexion unseres Berufsstandes, seiner Theorie und Praxis wie auch seiner wissenschaftlichen Erforschung, vorgetragen in einer engagierten Sprachgewalt. Zu danken ist den Autoren auch ihre Bereitschaft zur Selbstoffenbarung eigener Erfahrungen im Kampf mit Institutionen. Ich empfehle es sehr zur Lektüre.«

Die vollständige Besprechung finden Sie hier:
www.psychotherapie-wissenschaft.info

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