Rezension zu Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität

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Rezension von Folke Brodersen

Lesen Sie hier Auszüge aus Folke Brodersens Artikel »Für ein Streitgespräch – Deutungskampf schwuler Emanzipation«:

»In und zu einer solchen Politik ist ein Streiten möglich und nötig. Eine Verwerfung des Gegenübers und Markierung als persona non grata kann ihr aber nicht zuträglich sein. Polemisierungen wie etwa l’Amour laLoves Vorwurf an Voß und Çetin, einen Kampf ›gegen die Homosexualität an sich‹ zu führen, delegitimiert die Position des Gegenübers im Diskurs und verstellt von vornherein jede gemeinsame Engführung oder Reibung.«

»Die Polarisierung zwischen Hetero- und (Rest der) Homosexualität, aus der l’Amour laLove Impulse zur Diskussion der psychischen Verfasstheit schwuler Subjekte ableitet, erscheint vor diesem Hintergrund nicht mehr als gegebenes Faktum, sondern ist ein Effekt gegenwärtiger neo-konservativer Transformationen. […] Ähnliches gilt für die diskursive Verwerfung queerer Muslim_innen, die Zuweisung von Archaik an einen ›islamischen Kulturkreis‹ sowie für die gesamte Entgegensetzung zwischen ›Muslim_innen und Schwulen‹.«

»Eine politische Vision [muss] darauf bauen, Beziehungen neu zu gestalten. Entgegen der Zergliederung zwischen ›Tunten‹, ›Türken‹ und ›happy rainbowfamilies‹ wäre zu versuchen, nicht nur situative Bündnisse zu schmieden, sondern auch kollektiv wie individuell Haltungen der Sorge, der Freude und der Lust an- und miteinander zu stiften. Nicht etwa um melancholisch das Begehren nach einer kollektiven Bewegung zu heilen, sondern um eine Hierarchisierung und Verwerfung bestehender Differenzen nicht zuzulassen.«

Den gesamten Artikel finden Sie hier:

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