Rezension zu Das Unbewusste, Band 1-3
Zeitschrift für das Fürsorgewesen 11/2006
Rezension von Jost-Wilhelm Vogt
In diesem beeindruckenden Buch wird umfassend aufgezeigt, wie im
abendländischen Denken schon lange vor Sigmund Freud – der
gemeinhin als »Entdecker« des Unbewussten angesehen wird – Denker
der Aufklärung (Leibniz und Kant) und Romantik (Novalis, Schelling
u. a.) das Unbewusste thematisiert haben. Viele andere griffen
dieses Thema ebenfalls auf und begannen zu untersuchen, wie das
Unbewusste menschliches Verhalten beeinflusst. Erst in S. Freuds
ärztlichem Erkennen verdichtete sich dies zur Behandlungsform der
Psychoanalyse, die seitdem die Einflussnahme bei psychischen
Erkrankungen wesentlich vertieft und erweitert hat. Die damit
erfolgte Verankerung des Unbewussten im Wirkungsbereich von Medizin
und Psychologie brachte in der Folgezeit eine enorme
Ausdifferenzierung von Erkenntnissen und Behandlungsformen. Das
ganze Werk ist auf 3 Bände angelegt, in denen aufgezeigt werden
soll, welche Auswirkungen Erkenntnisse und Umgang mit dem
Unbewussten in anderen – also nichtmedizinischen Disziplinen und
Praxisfeldern haben.