Rezension zu Angst

Psyche, 69. Jahrgang, Heft 9-10, September-Oktober 2015

Rezension von Karsten Münch

Lesen Sie hier Ausschnitte aus der Rezension:

»In einem interessanten Einleitungskapitel zur ›psychoanalytischen Phänomenologie der Angst‹ macht sie auf den Unterschied zwischen Affekt und Gefühl aufmerksam und weist darauf hin, dass Gefühle – im Unterschied zu den Affekten – und damit natürlich auch die Angst als eines der primären Gefühle eine Bedeutungsdimension besitzen, die sich aus ihrer Einbettung in soziale Beziehungen und Interaktionsmuster ergibt: ›Als im Biologischen verankerter Affekt wird Angst im psychischen Raum zu einem sozialen, bedeutungsgenerierenden Gefühl‹ (S. 13).

Sie gelangt dann zu einer eigenen – und durchaus originellen – Konzeption von der ›Angst als eine[r] Art Leerstelle […], als ein Platzhalter für Nicht- Wissen, Leere und Nicht-Sein, wozu auch Vorstellungen vom Tod gehören‹ (S. 12). [...] Neu an dieser Vorstellung zur Entstehung von Angst ist auch, dass die Angst nicht mehr nur als Symptom von Bedeutung ist, sondern als Movens der Neurosenentstehung überhaupt gedacht wird. A. Ebrecht-Laermann sieht Freuds Überlegungen zur Angst vor dem Über-Ich als letzte Phase der Freudschen Angsttheorie an.«

»Ebrecht-Laermanns Buch ist besonders denjenigen zu empfehlen, die sich mit der großen Vielfalt und Heterogenität der psychoanalytischen Theoriebildung vertraut machen wollen. Es bietet auf gedrängtem Raum einen sehr umfassenden Abriss verschiedenster Positionen, immer im Hinblick auf deren Bedeutung für das Verständnis und den therapeutischen Umgang mit der Angst. Das macht das Buch zu einer wirklich lohnenden Lektüre.«

Die vollständige Besprechung finden Sie im digitalen Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de

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