Rezension zu Musik und Psychoanalyse hören voneinander (PDF-E-Book)
Psyche, 70. Jahrgang, Heft 12, Dezember 2016
Rezension von Rosemarie Tüpker
Lesen Sie hier Ausschnitte aus der Rezension:
»Gemeinsam ist (fast) allen Beiträgen der Versuch, eine Verbindung
von Musik und Psychoanalyse herzustellen, in der beide voneinander
lernen können und die übliche Einseitigkeit der bloßen
Interpretation von Musik durch die Psychoanalyse vermieden
wird.«
»Nicht die Rückführung des musikalischen Kunstwerks auf den
Komponisten, die oft genug bei seiner vermeintlichen Störung
landete, steht im Mittelpunkt der Betrachtung, sondern die
ästhetische Erfahrung in Verbindung mit den vielschichtigen
emotional-affektiven, kognitiven und dialogischen Prozessen, die
durch das Hören oder Spielen eines Musikstückes und durch die
Auseinandersetzung mit ihm angestoßen werden.«
»Ohne hier auf alle Beiträge im Einzelnen eingehen zu können,
soll der Leser zum einen neugierig gemacht werden auf die
Konkretisierungen der so fundierten Auffassung anhand der
Werkbetrachtungen der ›b-Moll-Fuge‹ aus dem Wohltemperierten
Klavier, Band 1 von Johann Sebastian Bach (Jürgen Trapp),
Beethovens ›Rondo‹ aus der 7. Klaviersonate op. 10,3 und Messiaens
Quatuor pour la Fin du Temps (Picht).«
»Dass Musik und Psychoanalyse nicht nur voneinander hören, sondern
Musiker und Psychoanalytiker miteinander reden, realisiert sich im
letzten Beitrag des ersten Bandes noch einmal in einem notierten
Gespräch der Tagungsteilnehmer mit dem Komponisten Berheide und
setzt sich im zweiten Band fort. Das ist auch für den Leser ein
großer Gewinn, weil er sich in den Prozess der Entstehung der
Gedanken einbezogen fühlen kann und sich vermutlich auch innerlich
einmischen wird in die Gespräche. Dass für solche Gespräche die
Komponisten Wolfgang Rihm, Dieter Schnebel, Cornelius Schwehr und
Hans Zender gewonnen werden konnten, ermöglicht einen Einblick in
unterschiedliche Entwicklungen der zeitgenössischen Musik. Auch
hier ranken sich die Ausführungen um bestimmte Stücke, deren
Mitschnitte teilweise im Internet auffindbar sind.«
»Insgesamt sind die beiden Bände musikaffinen Psychoanalytikern
ebenso zu empfehlen wie allen an der Psychoanalyse interessierten
Musikern, Musiktherapeuten und Musikliebhabern. Sie entwickeln
einen spannenden neuen Ansatz, um das Hören und Verstehen
seelischer Prozesse allgemein durch den hier dargestellten Dialog
zwischen Musik und Psychoanalyse zu intensivieren, insbesondere im
Hinblick auf die Entstehung von Neuem.«
Die vollständige Besprechung finden Sie im digitalen
Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de