Rezension zu Grenzverschiebungen des Sexuellen

Newsletter des Instituts für Sexualpädagogik, Dortmund, Ausgabe 02-2016

Rezension von Danilo Ziemen

Der 100-ste Band der Beiträge zur Sexualforschung ist der jungen Sexualwissenschaft vorbehalten. Es geht um Grenzverschiebungen des Sexuellen und zu Wort kommen junge kritische Sexualwissenschaftler_innen. Gleich zu Beginn wird die Ambivalenz des Sexuellen angesprochen: sind Individuen doch auf Wahrung und Achtung ihrer Grenzen angewiesen, so schleichen sich die Erotik und Akte des Sexuellen an eben diese Grenzen heran und verschieben sie. Besonders Interessant ist die Evaluation des sexualpädagogischen Projektes »Mit Sicherheit verliebt«. Die Untersuchung verdeutlicht den Wissenszuwachs durch solch eine Veranstaltung. Des Weiteren geben die Jugendlichen an, sich sicherer im Umgang mit Verhütungsmitteln und Selbstbefriedigung zu fühlen.

Die empirischen Befunde von Matthiesen und Plagge von deutschen Studierenden zeigen die Wirksamkeit von normativen Vorstellungen auf. So weisen viele Studierende darauf hin, dass die Zeit des Studiums zum »Du musst dich ausprobieren!« wird. Gelebt wird aber nach wie vor von einer großen Mehrheit die serielle Monogamie. Doch Grenzen können herausgefordert werden: im Beitrag von Maika Böhm kommen alternative (sexuelle) Biografien von Studierenden zur Sichtbarkeit, von Polyamorie bis zu BDSM.

www.isp-dortmund.de

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