Rezension zu Geschlecht als Gabe und Aufgabe

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Rezension von Jürgen Döllmann

Ausgehend von medizinisch-biologischen sowie sozialen Aspekten von Intersexualität wirft der Autor, Vikar in der evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, grundlegende Fragen theologischer Ethik auf. Das Anliegen des Buches ist es, sich gegen die nicht hinterfragte theologische Inanspruchnahme einer vermeintlich natürlichen zweigeschlechtlichen Grundkonfiguration des Menschen zu wenden. Intersexualität bezeichnet dabei sehr unterschiedliche Phänomene, deren Gemeinsamkeit es ist, dass sie in den gängigen zweigeschlechtlichen Kategorien nicht ohne weiteres darstellbar sind.

Für den Autor wird deutlich: Das Alltagsverständnis der Mehrheitsgesellschaft von Geschlechtlichkeit erweist sich angesichts … als korrekturbedürftig. Das biologische Geschlecht ist nicht selbstverständlich entweder männlich oder weiblich, es ist immer nur innerhalb eines bestimmten Interpretationsrahmens eindeutig.

Für die theologische Perspektive bedeutet die faktische geschlechtliche Vieldeutigkeit eine Herausforderung. Dies beleuchtet der Autor mittels der Begriffe des Leibes und der Schöpfungsordnung. Nichteindeutigkeit ist jedem Menschen in seiner leibhaften Grundverfassung eigen.

Das Buch ist ein Plädoyer dafür, dass die menschliche Morphologie weitaus vielgestaltiger ist. Gott schuf die Menschen für sich und füreinander, und eben nicht nur als Frau und Mann.

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