Rezension zu Internationale Psychoanalyse Band 4-11

Psyche, 70. Jahrgang, Heft 5, Mai 2016

Rezension von Elisabeth Imhorst

Lesen Sie hier Ausschnitte aus der Rezension:

»Der vorliegende Band widmet sich ›Modernen Pathologien‹. Und es sind vor allem die Arbeiten zu diesem Schwerpunktthema, die das Buch zu einer spannenden Lektüre machen. Wie sollen z.B. Magersüchtige behandelt werden? Julian M. Stern beschreibt in ››Kein Zutritt‹. Einladung zur Intrusion oder beides?‹, angelehnt an Gianna Williams, Schwierigkeiten in der Übertragungsbeziehung, die sich bei einigen Magersüchtigen entwickeln können, die unbewusst dazu einladen, in sie einzudringen, etwa mittels Deutungen, die sie dann entschieden zurückweisen. Mit Gewinn können wir anhand zweier Stundensequenzen – eine aus dem ersten Jahr der Behandlung, als die Patientin einstündig kam, und eine aus dem zweiten Jahr, als sie zweistündig kam – nachvollziehen, wie Stern subtil mitagiert und die gemeinsamen Enactments dann doch zu einem besseren Verständnis der Patientin nutzen kann.«

»In seinem ›Brief aus Moskau‹ erzählt uns Igor Kadyrov, der erste IPA-Analytiker Russlands, über die schwierige, aber auch produktive und ermutigende Entwicklung der Psychoanalyse in Russland. Vincenzo Bonaminio stellt neue Aspekte zu Winnicotts Deutungsarbeit vor. Dominique Scarfones ›Kurze Einführung in das Werk von Jean Laplanche‹ enthält eine lange, komprimierte Darstellung von Laplanches Denken. Er beschreibt, wie Laplanche über seine Freud-Lektüre und die Arbeit am ›Vokabular der Psychoanalyse‹ sein Konzept der »Übersetzung« entwickelte, das wiederum eine Schlüsselrolle in seiner ›Allgemeinen Verführungstheorie‹ bekam. Bernard Chervet beschreibt in ›André Green (1927–2012), Baumeister der Zukunft‹ dessen Werdegang, ruft wichtige Begriffe (nicht nur ›die tote Mutter‹), die wir Green verdanken, in Erinnerung und arbeitet die zentrale Stellung der ›Arbeit des Negativen‹ in Greens Gesamtwerk heraus.«

Die vollständige Besprechung finden Sie im digitalen Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de

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