Rezension zu Unpolitische Wissenschaft?
H-Soz-Kult. Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften
Rezension von Elke Mühlleitner
»Nun ist ein weiteres Werk erschienen, das die Reich-Biographik
bzw. die Auseinandersetzung mit seinen Schriften und seinem Wirken
fortsetzt. Es handelt sich aber nicht bloß um ein »weiteres Werk«,
sondern um eine ungemein differenzierte Studie, die der Berliner
Psychoanalytiker und Psychologe Andreas Peglau für die eingegrenzte
Zeit des Nationalsozialismus vorlegt und mit der er auf Basis
umfangreicher Recherchen versucht, Reich zu rehabilitieren bzw. ihm
die Stellung zuzuschreiben, die ihm tatsächlich gebührt.«
»Detailliert schildert Peglau mit seiner am Berliner Institut für
Geschichte der Medizin der Charité entstandenen Promotionsarbeit
Reichs Wirken in Deutschland von 1930 bis 1933 und beschreibt die
Zeit, in der die nachhaltigen Weichenstellungen zu einer
›unpolitischen‹ Psychoanalyse bzw. die Vermeidung einer
Konfrontation mit dem NS-Regime erfolgten.«
»Die Ergebnisse der Untersuchung sind ernüchternd, denn so genau
hat bisher kein Autor die psychoanalytische Literatur und die
Medien, in denen Psychoanalytiker veröffentlicht haben,
aufgearbeitet.«
»Peglau recherchierte für seine flüssig geschriebene und akkurat
redigierte Studie nicht nur veröffentlichte Quellen, [...] sondern
wertet neue Dokumente aus und schließt damit erhebliche Lücken in
der Geschichte der Psychoanalyse und Psychotherapie bzw. der
Reich-Biographik.«
Die vollständige Rezension finden Sie unter:
www.hsozkult.de