Rezension zu Sigmund Freud und William C. Bullitt
Psyche, 69. Jahrgang, Heft 6, Juni 2015
Rezension von Wolfgang Martynkewicz
Lesen Sie hier Auszüge aus der Rezension:
»Paul Roazen will mit seinem Buch, das nun auch in deutscher
Übersetzung vorliegt, Licht ins Dunkel der Zusammenarbeit zwischen
Freud und Bullitt bringen; er will Geschichte und Vorgeschichte
dieser merkwürdigen Beziehung rekonstruieren, aus der ein Werk
hervorgegangen ist, das zu den umstrittensten Veröffentlichungen
der Psychoanalyse gehört: Die Studie über Woodrow Wilson, zuerst
erschienen 1967 unter dem Titel ›Thomas Woodrow Wilson.
Twenty-eighth President of the United States: A Psychological
Study‹ (dt.: Freud & Bullitt 2007).«
»Roazen will Antworten darauf geben. Er war schon früh davon
überzeugt, dass Freuds Anteil an diesem Projekt bedeutsamer war,
als es viele Kritiker wahrhaben wollten. Mit dem Stoff über ›Freud
und Bullitt‹ hatte der 2005 verstorbene Roazen sein Lebensthema
gefunden.«
»Roazens Beharrlichkeit wurde, spät, aber nicht zu spät, belohnt:
2004, ein Jahr vor seinem Tod, entdeckte er im Bullitt-Nachlass,
der um diese Zeit an die Yale University zurückgegeben wurde, neues
Material, mit dem er seine These von einer engen Zusammenarbeit
endgültig zu beweisen hoffte. Tatsächlich fand er eine Reihe von
Dokumenten, unter anderem einen längeren Text in Freuds Handschrift
und eine maschinenschriftliche Fassung der beiden späteren
Anfangskapitel über Wilson, die, wie er berichtet, durchgängig
Korrekturen und Ergänzungen in Freuds und Bullitts Handschrift
aufweisen. Roazen vermutet, dass die beiden Autoren, wie er schon
immer angenommen hatte, in einem gemeinsamen Prozess die Studie
ausgearbeitet haben.«
Die vollständige Besprechung finden Sie im digitalen
Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.psyche.de