Rezension zu Sigmund Freud und Otto Rank
Psyche, 69. Jahrgang, Heft 6, Juni 2015
Rezension von Huppke Andrea
Lesen Sie hier Auszüge aus der Rezension:
»Der Briefwechsel zwischen Freud und Otto Rank ist in den
psychoanalyse-historischen Veröffentlichungen bereits vielfach
zitiert worden, da die dramatischen Veränderungen in der Beziehung
der beiden sowie ihr späterer Bruch in ihm gut nachzuverfolgen
sind. Umso gespannter konnte man auf die vollständige Ausgabe des
Briefwechsels sein, die 2012 bereits auf Englisch erschien.«
»Die Herausgeber haben mehrere Entscheidungen getroffen, die die
Lektüre immens erschweren und beim Leser immer wieder zu Verwirrung
führen. So haben sie die zeitlichen Lücken zwischen den
Korrespondenzphasen zu schließen versucht, indem sie andere
Briefwechsel, vor allem die mit Jones und Ferenczi, aber auch die
Rundbriefe des Geheimen Komitees und die Protokolle der
Mittwochsgesellschaft, heranzogen und damit eine Art
Zwischenbrieferzählung einflochten. An sich ist diese Idee
naheliegend und sinnvoll, da Rank und Freud in den 21 Jahren ihres
Kontaktes die meiste Zeit nah beieinander lebten, sich regelmäßig
sahen und alles Wichtige persönlich besprachen und sich somit immer
wieder lange Zeiträume ergaben, in denen keinerlei Korrespondenz
entstand. Im Einzelnen erscheint die Auswahl der Ereignisse, die
von den Autoren getroffen wurde, um die Lücken zu schließen, jedoch
oftmals willkürlich, abrupt und schwer nachvollziehbar.«
»Auf der anderen Seite ist es dankenswert, die
Freud-Rank-Korrespondenz nun überhaupt in den Händen halten zu
können! Insbesondere die Briefe ab 1922 machen die intensive
freundschaftliche Zugewandtheit der beiden Protagonisten und die ab
1924 einsetzende wütende Enttäuschung übereinander auf
erschütternde Weise deutlich.«
Die vollständige Besprechung finden Sie im digitalen
Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.psyche.de