Rezension zu Versuche zur Psychologie des nationalsozialistischen Terrors

Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, 30. Jahrgang, Heft 2/2015

Rezension von Galina Hristeva

Auszüge aus der Rezension:

»Am 26. August 2014 jährte sich der Geburtstag Ernst Federns zum hundertsten Male. Trotz geringer Resonanz seiner Ideen und seines Werkes in psychoanalytischen Kreisen blieb er, der Sozialarbeiter, KZ-Überlebende und Sohn des Freud-Stellvertreters Paul Federn, der Psychoanalyse zeitlebens verbunden.«

»Ein wichtiges Ergebnis seiner beeindruckenden Fähigkeit, das Beste aus jeder Situation zu machen, sind seine ›Studien zur Psychologie des Terrors‹, in denen er versucht hat, seine ›Erfahrungen in einer Welt des gewaltsamen Todes, von Tortur und Terror (...) aus psychoanalytischer Sicht zu verstehen‹ (Federn, 1999, S. 20). Erschienen sind diese Studien ursprünglich im Jahre 1946 in Brüssel, wo Ernst Federn zu dieser Zeit lebte, als ›Essay sur la psychologie de la terreur‹ in der französischsprachigen Zeitschrift ›Synthèses‹ (Federn, 1946). Der Psychosozial-Verlag hat nun pünktlich zum 100. Jubiläum des Autors eine von Roland Kaufhold bestens edierte Neuauflage dieser Studien vorgelegt.«

»Seine Untersuchungen der physischen und der psychischen Tortur zeichnen sich durch das Bestreben nach Genauigkeit, Differenziertheit und psychologischer Tiefe aus – etwa wenn er die psychologischen Prozesse der Lustgewinnung durch Gewaltanwendung auf seiten der Täter (S. 54) oder der Schmerzabwehr auf seiten der Opfer (S. 56) nachzeichnet.«

»Federns ›Versuch einer Psychologie des Terrors‹ ist sehr verdienstvoll – unter anderem, weil es der Autor schafft, jene ›verbrecherischen Ereignisse, existentiellen Tragödien, die unser menschliches Vorstellungsvermögen übersteigen‹ (Kaufhold, S. 29) in einer klaren, nüchternen Sprache zu erfassen.«

Die vollständige Rezension finden Sie als PDF-Datei unter:
www.zptp.eu

zurück zum Titel