Rezension zu Cybersex (PDF-E-Book)

Journal für Psychoanalyse, 34. Jahrgang, Nr. 55, 2014

Rezension von Dragica Stojkovic

Merk, A. (Hrsg.) (2014). Cybersex: Psychoanalytische Perspektiven

Die Publikation »Cybersex« widmet sich einem zentralen Thema der heutigen Zeit, das auch Eingang in die psychoanalytische Praxis, insbesondere der sie belebenden Narrative, gefunden hat. Das Buch leistet nun einen wichtigen Beitrag, indem es die psychoanalytische Theorie für die neuen Praxiserfahrungen fruchtbar macht. Grundlage der Publikation bildeten drei vom Freud Institut Zürich organisierte Tagungen: (1) »Vom Liebhaber zum Lustmörder – Aggression und Destruktivität in der Psychoanalyse«, 2010, (2) »Cybersex. Fantasie – Bild – Sexualität«, 2011, (3) »Cybersex II. Virtuelle Sexualität im Internet?«, 2012.

Das Buch beginnt mit einer Einführung zum Phänomen Cybersex, wobei zentrale psychoanalytische Konzepte zum Zug kommen (Agatha Merk, Ilka Quindeau), und schreitet zur metapsychologischen Konzeptualisierung von Internetsexualität fort (Heinz Müller Pozzi, Thomas Umbricht). Fallbesprechungen psychoanalytischer Behandlungen (Natalia Erazo, Rotraut De Clerck) u. a. mit entwicklungspsychologischem Blick (Michael Günter) sowie die Bedeutung der Sexualwissenschaft in der Forensik (Martin Dannecker, Jérôme Endrass, Astrid Rossegger, Bernd Borchard) geben dem Buch relevanten Praxisbezug. Zudem erhalten psychoanalytisch kulturwissenschaftliche (Reimut Reiche), so wie auch literaturwissenschaftlich philosophische Reflexionen (Michael Pfister) Raum.

Dragica Stojkovic


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