Rezension zu Das Geheimnis unserer Großmütter

demenz – Das Magazin, 24/2015

Das Geheimnis unserer Großmütter

Bis heute sind die sexuellen Gewalterfahrungen der Kriegsfrauen ein privates wie gesellschaftliches Tabuthema. Das vorliegende Buch setzt sich achtsam mit den Erlebnissen dieser Frauen auseinander. Dabei wird zunächst allgemein auf die Traumatisierungen und die Folgen durch Kriegsereignisse und sexualisierte Kriegsgewalt eingegangen. Im Weiteren wird anhand von Zitaten der Frauen, die an der dem Buch zugrundeliegenden Studie teilgenommen haben, der Themenbereich vertieft und konkretisiert. Die Zeitzeuginnenberichte sind emotional sehr berührend. Sie tragen aber dazu bei, sich auf den Weg machen zu können, das unsagbare Leid der Großmüttergeneration zumindest ansatzweise nachzuvollziehen. Die Betroffenen selbst haben zumeist ihr Leben lang einen Mantel des Schweigens darübergelegt, aus Scham und weil Worte kaum auszudrücken vermögen, was die Geschehnisse emotional für sie bedeuten. Das Buch leistet einen Beitrag für die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Auseinandersetzung und ermutigt von sexueller Kriegsgewalt betroffene Frauen, vielleicht darüber zu sprechen.

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