Rezension zu Körperökonomien
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Rezension von Prof. Dr. Jochen Schmerfeld
Lea Schumacher, Oliver Decker (Hrsg.): Körperökonomien
Thema
Der menschliche Körper bzw. Teile von ihm werden als Ware auf
Märkten gehandelt, das ist sowohl – wie es scheint – ein
historisches wie ein aktuelles Phänomen, auch in bestimmten
Hinsichten in Bezug auf die Menschenrechte ein Problem. Die
Beiträge in diesem Sammelband behandeln dieses Thema aus
verschiedenen Positionen, allen gemeinsam ist die Problematisierung
der Kommodifizierung des menschlichen Körpers. »Die in diesem Buch
versammelten Beiträge haben die Verbrauchsvergüterung des Körpers
oder seine Qualität als Rohstoff aus unterschiedlichen kultur- und
sozialwissenschaftlichen Perspektiven zum analytischen Gegenstand
gemacht.« (17) schreiben die HerausgeberInnen Oliver Decker & Lea
Schumacher in ihrem Vorwort »Körperökonomien – Zur Kommodifizierung
des menschlichen Körpers«.
Herausgeberin und Herausgeber
Lea Schumacher, Jahrgang 1982, studierte an der Universität Leipzig
Humanmedizin. Seit Oktober 2010 arbeitet sie als Mitglied des
DFG-Graduiertenkollegs »Bioethik« des Internationalen Zentrums für
Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen an ihrem
Dissertationsprojekt.
Oliver Decker studierte Psychologie, Soziologie und Philosophie.
Von 1997 bis 2010 war er wissenschaftlicher Angestellter an der
Medizinischen Fakultät Leipzig (Bereich medizinische Soziologie und
Psychologie), 2010 Vertretungsprofessur für Sozialpsychologie an
der Universität Siegen, seit 2012 ist er Honorary Fellow an der
School of Social Science der University of London. 2015 wird er als
Visiting Professor an der School of Visual Arts in New York
lehren.
Aufbau
Ein großer Teil der Beiträge in diesem Band beschäftigt sich mit
dem Thema Organtransplantation bzw. Organhandel. Dabei werden
sowohl unterschiedliche kulturelle Kontexte (Israel und Mexiko) in
ihrer Bedeutung für die jeweiligen Praktiken und die sie
begleitenden Diskurse analysiert wie auch aus soziologischer bzw.
kulturwissenschaftlicher Perspektive die Transplantationsmedizin in
Deutschland untersucht.
Die übrigen Beiträge befassen sich mit der Kommerzialisierung des
Körpers bzw. mit seiner Behandlung als Ware. Es geht um historische
Aspekte, um die Darstellung des Körpers als Fetisch im Film, um die
Bedeutung von Biobanken, um Sexarbeit, um die Gabe als
Kooperationsform sowie um Köperwissen und Körperkommerz.
Zum Thema Organtransplantation bzw. -handel
Eine soziologische Perspektive eröffnet der Beitrag von Werner
Schneider: »Zwischen ›Leben schenken‹ und dem Einsatz von
›Körperkapital‹. Soziologische Konturen der
›Transplantationsgesellschaft‹«. Schneider behandelt sowohl die
Hirntod-Debatte als auch die Debatten um die Organspende in
Deutschland und zeigt, »dass Körper, Gesundheit, Krankheit, Sterben
und Tod keine einfachen physiologischen Gegebenheiten sind, sondern
soziale Phänomene, basierend auf gesellschaftlichen Definitionen
und verbunden mit den jeweils kulturell vorherrschenden Werten und
Normen.« (103) Schneider vertritt die Auffassung, bei der
gegenwärtigen Entwicklung ginge es nicht um eine einfache
Ökonomisierung der Transplantationspraxis, sondern »um die
biopolitische Aufbereitung des Lebensendes« (105).Es werde eine
Unterscheidung von guten (spendenden) und schlechten (nicht
spendenden) Subjekten produziert. Dadurch werde »die
Vergesellschaftung von Individuen in der reflexiven Moderne mittels
virtueller Teilhabe am großen Gabentausch der
Transplantationsgesellschaft, deren Lohn in der Anerkennung des
guten Spendersubjekts liegt« (105f) vorangetrieben.
Die kulturwissenschaftliche Perspektive: »Die phantasmatische
Dimension von Organraub und Organhandel. Moderne Sagen als Mittel
der Medizinkritik« von Simon Hofmann untersucht zeitgenössische
Geschichten von Organraub und Organhandel als kulturelle Symbole
und kollektive Fantasien, die zeigten, dass sich darin ein
Unbehagen ausdrücke, das im offiziellen öffentlichen Diskurs nicht
vorkomme. Diese Symbole und Fantasien schlössen an alte
Erzähltraditionen an. »Die Herausforderung für die
Transplantationsmedizin und die Gesellschaft, in der sie
praktiziert wird, besteht darin, den oft als traumatisch erlebten
Prozess der Organspende in einer Weise zu symbolisieren, die es
gestattet, ihn bruchlos in den Sinnhorizont der Beteiligten
einzupassen.« (114) Dazu werde im medizinischen Diskurs die
Zergliederung und Verwertung des Körpers mit einem dualistischen
Menschenbild legitimiert. Im massenmedialen Diskurs werde die
Organspende moralisch bewertet. Dass die so intendierte Integration
der Organspende nicht bruchlos gelänge, zeigten wiederum die
kursierenden Organraublegenden: »Statt von Freiwilligkeit,
Altruismus, Nächstenliebe und neuem Leben erzählen sie von Zwang,
Gewalt, Profit und Tod.« (114) Beide Deutungen der Organspende
seien aber aufeinander bezogen: »Der Traum eines technisch
beherrsch- und verlängerbaren Lebens, der sowohl von Faszination
und Hoffnung als von Unsicherheiten und Ängsten begleitet ist.«
(116)
Die sozialanthropologische Perspektive vertritt Ciara Kierans:
»Organ Transplantation in Mexico. The anthropology of an ambivalent
technology«. Sie untersucht die biopolitischen Implikationen der
Organtransplantation in Mexiko und geht dabei aus von der These:
»In essence, technologies are ambivalent to their affects, to their
being loved or despised, but that is not to say they are
value-neutral.« (126) Sie fokussiert auf die Transplantation von
Nieren und stellt fest, dass es in Mexiko weder epidemiologische
Daten zu Nierenerkrankungen noch Daten zu Kosten oder Effektivität
von Behandlungen gebe. Das Gesundheitssystem bestehe aus einer
Vielzahl kleiner Systeme und so sei auch nur ein Teil der
Bevölkerung krankenversichert. Die Patienten mit chronischen
Nierenerkrankungen entstammten zu einem wachsenden Prozentsatz
gerade aus dieser Gruppe der Armen ohne Krankenversicherung. In
Ermangelung einer Organisation seien die Betroffenen abhängig von
Lebendspendern meist aus dem familiären oder lokalen Umfeld. »In
this sense, transplantation, like CKD itself, establishes a
technologically-buttressed political economy of bodies which gives
new expression to the inequalities and divisions enacted in and
across so many areas of Mexican social life.« (134) Fehlende
Strukturen, unübersichtliche Kosten, insbesondere für die
Behandlung nach der Transplantation und eine Bevorzugung von
reichen Patienten führe schließlich dazu, dass die
Transplantationstechnologie die Spaltung der mexikanischen
Bevölkerung vertiefe. So kommt die Autorin zum Schluss: »In this
sense, organ transplantation in Mexico is destructive. It inspires
suffering not love. It is not only destructive of the poor bodies
who imagine salvation through it, but the very medical narrative
that is also constitutive of it – that of innovation and progress«.
(140)
Aus kulturanthropologischer Perspektive behandelt das Thema
schließlich der Beitrag von Zvika Orr: »Organhandel in Israel. Wie
Moral und Politik geformt werden«. Die Studie von Orr »untersucht
die spezifischen soziokulturellen Faktoren, die die
Moralauffassungen, Diskurse, Praktiken und die Politik zum
Organhandel beeinflussen und insbesondere ihre Konstruktion in
spezifischen lokalen Kontexten«. (146) Insbesondere werden diese
Faktoren untersucht: Moralauffassungen (deontologische vs.
utilitaristische Auffassung), der Menschenrechtsdiskurs, religiöse
Ansichten, soziale und ökonomische Weltbilder und Körperkonzepte.
Gezeigt wird, wie durch die Überschneidung von globalen und lokalen
Einflüssen eine Ambivalenz in Politik und Praxis entsteht. Da in
Israel bis 2008 der Organhandel nicht verboten war und die
Wartezeit auf eine Transplantation sehr lang, habe sich der
Organkauf zwischen den 1990er Jahren bis 2007 kontinuierlich
ausgeweitet. Das Verbot des Organhandels sei 2008 vor allem auf
internationalen Druck hin erfolgt. Trotz des bestehenden Verbots
sei es für Patienten auch heute noch relativ einfach, sich ein
gekauftes Organ transplantieren zu lassen, es sei allerdings
schwieriger geworden Kostenersatz für die Operation zu erhalten.
Die Akzeptanz des Organhandels habe auch mit Moralvorstellungen zu
tun. »Viele Interessengruppen betrachten den Kauf und Verkauf von
Organen noch immer als Win-win-Situation, als ethisch und moralisch
akzeptable oder zumindest als natürliche und unvermeidliche
Praxis.« (158) Während die international geltenden Normen auf der
deontologischen Ethik basierten, dominierten in Israel
utilitaristische Auffassung, denen zufolge der Kauf und Verkauf von
Organen positiv bewertet werde. Auch die vorherrschenden religiösen
Auffassungen gingen in diese Richtung. Während der
Menschenrechtsdiskurs in diesem Zusammenhang nur eine
untergeordnete Rolle spiele, begünstige die neoliberale
Wirtschaftstheorie den Organhandel durch die Vorstellung, »die
Möglichkeit, ein Organ zu verkaufen und die Fähigkeit des
Individuums, seine oder ihre Autonomie über den eigenen Körper zu
verwirklichen, seien miteinander verbunden«(166). Schließlich sei
die Auffassung vom Körper als Sammlung austauschbarer und
entnehmbarer Organe verbreiteter als eine holistische Auffassung,
was ebenfalls eine positive Einstellung zum Organhandel begünstige.
Hinsichtlich der Interaktion der beschriebenen Faktoren formuliert
Orr die These: »dass die spezifische Kombination der fünf Faktoren
und die Interaktion zwischen ihnen die moralische Einstellungen und
die Politik zum Kauf, Verkauf und Handel mit Organen in Israel
hervorgebracht haben«. (170)
Zu den übrigen Beiträgen
Janine Kopp: »Rohstoff Mensch. Die Geschichte vom menschlichen
Körper als medizinische Ware« beschreibt aus historischer
Perspektive Praktiken und Preise der Verwertung des menschlichen
Körpers und seiner Bestandteile: »Der Mensch war ein besonderes,
überaus kostbares und teures ›Tier‹. Johann Joachim Becher nannte
den Menschen deshalb auch ›König der Tiere‹ – ein deutlicher
Hinweis auf die Werthierarchie zwischen tierischen und menschlichen
Rohstoffen.« (36) Der Apotheke wäre bei der Verwertung des
menschlichen Körpers eine besondere Rolle zugekommen: »Die Apotheke
war an der Schnittstelle zwischen Recht, Medizin und Ökonomie
angesiedelt. Hier konnte unter dem wachsamen Auge der Obrigkeit der
menschliche Körper mit hohen Beträgen beziffert und monetarisiert
werden. In diesem räumlich und rechtlich begrenzten Raum der
Apotheke wurden unter Aufsicht der Ratsherren kontrolliert
Leichenteile gegen Geld getauscht.« (39)
Michaela Th. Mayrhofer: »Das Ver-/Be- und Abhandeln von
Körperproben in Biobanken. Proben und Daten als Objekte
wissenschaftsökonomischer Produktion«. Dieser Artikel will dem
»Behandeln, Verhandeln und Abhandeln von biologischen Proben und
assoziierten Daten anhand deren Verortung in Biobanken nachgehen«
(45). Biobanken würden als organische Konten, Proben und Daten als
wissensökonomische Spekulationsobjekte begriffen, sie würden zu
epistemischen Dingen, indem sie in experimenteller
wissenschaftlicher Forschung verwertet werden. Die Spender
profitierten nicht unmittelbar von ihrer Spende, sondern wenn
überhaupt nur mittelbar, indem sie von den Forschungen als
Patienten Nutzen haben könnten.
Marcus Stiglegger: »Der Körper als Warenfetisch im Film«. Jedes
Ereignis zwischen Film und Zuschauer gleiche den rituellen
Strukturen der Verführung, so lautet die Eingangsthese: »Erstens
ist Film selbst Verführung; einen Film zu sehen, bedeutet, von ihm
verführt zu werden. Zweites bleibt Film immer ein phantomhaftes
Medium, ein temporäres ›Lichtspiel‹ auf der Leinwand oder dem
Bildschirm, das sich einem materiellen Zugriff letztlich entzieht.«
(55) Dabei fungiere das Köperbild als Warenfetisch, was an der
Figur des ›Golden Girl‹ aus dem James-Bond-Film Goldfinger
exemplarisch gezeigt wird.
Rebecca Pates: »Wir alle verkaufen unsere Körper. Die
Kommodifizierungsdebatte in der Sexarbeit«. In diesem Beitrag wird
zunächst Martha Nussbaums These diskutiert, dass jegliche Form der
Erwerbsarbeit die Kommodifizierung des Körpers voraussetze und sich
daher sexuelle Dienstleitungen in dieser Hinsicht nicht von anderer
Erwerbsarbeit unterschieden. Kritisch bewertet die Autorin
Positionen wie die von Terre des Femmes, der zu folge Prostitution
frauenverachtend und degradierend sei. In ähnlicher Weise
kritisiert sie auch andere Positionen, die in ähnlicher Weise
argumentieren, seien sie nun die von Politikerinnen, Juristinnen
oder Philosophinnen. Sie schließt ihren Beitrag mit der
Feststellung: »So dient die Besorgnis um die angebliche
Kommodifizierung der Sexarbeit einer Kontrollsucht. Das Gebaren von
Sexarbeiterinnen soll – mehr als das von Sexarbeitern – im Namen
ihrer eigenen Würde eingeschränkt werden.« (88)
Thomas Potthast: »Körperkommerz – Moralische Mesalliance und/oder
Zeichen eines ethischen Pluralismus?« Mit Körperkommerz bezeichnet
der Autor »aktuelle Körperpraktiken unter den Bedingungen des
frühen 21.Jahrhunderts« (178). »Diese sind durch einen
globalisierten Kapitalismus, ein zunehmend naturwissenschaftlich
bestimmtes Wissen und damit verbundene technologische
Interventionsmöglichkeiten in den Körper und auch im Umgang mit
seinen extrahierten Teilen gekennzeichnet.« (178) Die zunehmende
technische Verfügbarkeit des Körpers stehe im Widerspruch zu dessen
normativer Unverfügbarkeit. Daraus ergäben sich Fragen unter
anderem auch an das Rechtssystem: »Ist der menschliche Körper bzw.
sind seine Teile dem Sachen- oder dem Persönlichkeitsrecht
zuzuordnen? Was sind die normativen Grundlagen für Entgeltverbote?
Kann man Eigentum an Körperteilen erwerben?« (187) Das Phänomen des
Körperkommerzes wird im weiteren als politisches und ethisches
Problem in seinem verschiedenen Ausprägungen wie Organspende und
-handel und Biobanken diskutiert, der Autor kommt zu dem Ergebnis:
»Die politischen Ökonomien des Körpers werden uns nicht nur in
Fragen der Organspende, der Reproduktionsmedizin und der Gen- und
Gewebebanken weiter beschäftigen. Hier sind wir durch die
Technikentwicklung, insbesondere im Bereich der Biomedizin,
herausgefordert, erneut zu explizieren, was wir unter Menschsein
und Menschenwürde und zugleich unter einem guten Leben verstehen
wollen.«
Frank Adloff: »Kommunismus oder Reziprozität? Ein Versuch über die
Gabe«. Adloff fragt nach den Bedingungen von Kooperation in der
Hochmoderne: »Kooperation ist unter hochmodernen,
weltgesellschaftlichen Bedingungen nicht etwas, das auf
utilitaristische oder kulturell-normative Garantien setzen kann,
sondern ein Phänomen, das sich aus sich selbst generieren muss.«
(215). Unter den möglichen nachklassischen Sozialtheorien wählt
Adloff die Theorie der Gabe (Marcel Mauss) und ihre aktuelle
Rezeption. Dabei unterscheidet er einen Identifikationsmodus von
einem Beziehungsmodus: »Identifikationsmodi bestimmen
Seinsähnlichkeiten und -unterschiede zwischen mir und allen Formen
des Existierenden. Den Beziehungsmodus der Gabe gibt es – in
unterschiedlicher Ausprägung- in jeder Gesellschaft (…), doch je
nach Identifikationsmodus wird die gegebene Sache auf sehr
unterschiedliche Weise ontologisch imaginiert – als Materie, als
beseelt oder mit Geschichte behaftet usw.« (208) Diese
Unterscheidung wird am Beispiel der Organspende verdeutlicht. Wie
werde die Veräußerbarkeit bzw. Unveräußerbarkeit von Organen
kulturell imaginiert: »ontologisch als veräußerbare Materialität
oder als unveräußerbarer Leibbestandteil« (209)? Abschließend kommt
Adloff auf seine Eingangsfrage zurück und erweitert sie: »Unter
welchen Umständen produziert der Gabentausch positive Emotionen,
wann werden die positiven Emotionen den sozialen
Kooperationsbeziehungen selbst zugeschrieben und generieren so
pro-soziales, kollektivorientiertes Verhalten?« (216)
Diskussion
Die Beiträge zum Thema Organtransplantation und -handel zeigen
deutlich, dass die damit verbundene Problematik nicht durch
rationale Argumente des naturwissenschaftlich-medizinischen
Diskurses gelöst werden kann – wie immer mal wieder suggeriert wird
–, weil sie diesseits oder jenseits des von diesem untersuchten und
thematisierten Bereichs liegt: im kulturellen Kontext, in den
(teils unbewussten) Ängsten und Phantasien, die durch das Thema
evoziert werden. Auch die anderen Beiträge machen deutlich, dass
wir es mit etwas Unheimlichen zu tun haben, das um den menschlichen
Körper als biomedizinischem oder naturwissenschaftlichem Objekt
herum sich bewegt und einen sachlich-nüchternen Diskurs und Umgang
mit ihm unterläuft. Vielleicht geht es auch anderen Lesern wie mir:
mir wurde bewusst, in welch hohem Maß der menschliche Körper (nicht
nur als Träger der Sexualität und Objekt sexuellen Begehrens) von
Tabus umhegt ist. Die Ambivalenz, die sich beim Thema
Organtransplantation zeigt, wird in den Beiträgen deutlich und es
wird ebenfalls deutlich, dass sie sich nicht auflösen lässt, ja
dass eine Auflösung auch nicht wünschenswert, da fatal in ihren
Auswirkungen sein könnte.
Fazit
Die Beiträge zeigen deutlich die Problematik im Umgang mit dem
Körper als biomedizinischen und -technologischen Objekt und machen
einfache Positionierungen unmöglich, so regen sie das eigene
Nachdenken und die ethische Reflexion an.
Rezensent
Prof. Dr. Jochen Schmerfeld
Professor für Pädagogik an der Katholischen Hochschule Freiburg
Zitiervorschlag
Jochen Schmerfeld. Rezension vom 25.11.2014 zu: Lea Schumacher,
Oliver Decker (Hrsg.): Körperökonomien. Psychosozial-Verlag
(Gießen) 2014. 300 Seiten. ISBN 978-3-8379-2353-7. In: socialnet
Rezensionen, ISSN 2190-9245,
http://www.socialnet.de/rezensionen/16993.php, Datum des Zugriffs
10.12.2014.
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