Rezension zu Ira - Wut und Zorn in Kultur und Literatur

Bausteine.demenz 22-2014

Rezension von Michael Ganß

Bozena Anna Badura, Kathrin Weber (Hrsg.)
Ira – Wut und Zorn in Kultur und Literatur

»Wut und Zorn gehören zu den eindrücklichsten und expressivsten Emotionen«, heißt es im Text zum Buch. Der Frage, ob Wut und Zorn notwendiger emotionaler Ausdruck des Menschen ist, oder einer Verwirrung entspringt und den Sünden zuzuordnen ist, wird in dem vorliegenden Band kulturgeschichtlich und psychologisch erörtert. Der gesellschaftlichen Bewertung und Bedeutung wird über die Betrachtung des Erscheinungsbildes der Wut und des Zorns in der Literatur nachgegangen. Geklärt wird auch, was Zorn und Wut voneinander unterscheidet. Gibt es einen gerechten Zorn, der Ordnungen wiederherstellt – und eine zerstörerische Wut? Bei beiden geht es um Grenzphänomene, die Ansteckungspotenzial besitzen. Zugleich sind sie stark kulturell geprägt, heben die Autorinnen hervor.

Für die Auseinandersetzung mit einem Tabugefühl, das im Kontext von Demenz immer wieder gegenwärtig ist, bietet dieser Band eine gelungene Basis.

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