Rezension zu Nachkriegskino

Wetzlarer Neue Zeitung am 28. August 2014

Rezension von Guntram Lenz

Schatten des Dritten Reichs
Von Guntram Lenz

Nicht wenige Deutsche, die mit der Nazi-Regierung kooperiert, sich exponiert, sich ihr gefügt oder unterworfen haben, nahmen auch nach 1945 ihre Arbeit wieder auf und trugen so ihren Teil zur Auseinandersetzung mit Schuld und Verantwortung bei. Dass darunter auch einige Regisseure und Darsteller des populären (west)deutschen Nachkriegskinos waren, zeigt der Psychotherapeut Gerhard Bliersbach in seinem spannenden Buch »Nachkriegskino – eine Psychohistorie des westdeutschen Nachkriegsfilms 1946–1963« (Psychosozial-Verlag, 272 Seiten, 29,90 Euro). Bliersbach fragt, was Filme wie »Grün ist die Heide«, »Drei Männer im Schnee«, »08/15«, »Sissi«, »Die Trapp-Familie« und die Karl-May-Verfilmungen über die deutsche Identitätssuche aussagen.

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