Rezension zu Bildung für alle
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Rezension von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer
Willehad Lanwer (Hrsg.): Bildung für alle
»Bildung erfolgt um ihrer selbst willen«
Bildung ist ein Menschenrecht. Sie basiert auf der Grundlage, dass
alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren und mit
Vernunft und Gewissen begabt sind, wie dies in Artikel 1 der
»globalen Ethik«, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom
10. Dezember 1948 zum Ausdruck kommt und in Artikel 26 postuliert
und spezifiziert wird: »Jedermann hat das Recht auf Bildung … Die
Bildung muss auf die volle Entfaltung der menschlichen
Persönlichkeit und auf die Stärkung und Achtung vor den
Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein …«. Es ist also
nur konsequent, dass sich daraus die Forderung nach »Bildung für
alle« entwickelt hat. Bildung in diesem Sinne ist deshalb
Menschwerdung und Menschfindung zugleich! Weil Bildung weder vom
Himmel fällt, noch in die Wiege gelegt wird, oder auf dubiose
Vererbungstheorien oder gar auf Abstammungs-, Klassen- oder gar
rassistische Verirrungslehren gründet, muss sie als
gesellschaftliche Schlüsselaufgabe verstanden und veranlasst
werden. Soweit die Position. Die Betonung ist in der sich immer
interdependenter, entgrenzender, kapitalistisch und neoliberal sich
gebärdenden und egozentrisch entwickelnden (Einen?) Welt heute
notwendiger denn je.
Entstehungshintergrund und Herausgeber
Aus Anlass des 60. Geburtstages des Professors für
Schulpädagogik/Allgemeine Didaktik mit dem Schwerpunkt
Heterogenität und Differenzierung an der Universität
Koblenz-Landau, Peter Rödler, legen Schülerinnen und Freunde ein
Kompendium vor, bei dem sowohl die Arbeit des Geehrten, als auch
die Pfadfindung eines Bildungsoptimismus und einer -herausforderung
unter dem Motto diskutiert werden: »Die freie Entfaltung eines
jeden ist die Bedingung der freien Entwicklung aller«. Dabei wird
daran erinnert, dass Bildung nicht zuvorderst Voraussetzung für
individuellen und gesellschaftliche, materiellen Erfolg, sondern
»das Soziale in uns« ist. Mit dieser eindeutig anthropologischen
und gesellschaftspolitischen Überzeugung bringen die Autorinnen und
Autoren zum Ausdruck, dass der Anspruch nach Bildung für alle
ankern muss in der Überzeugung, »dass wir mit Hilfe unserer
Vernunft zu einem anderen Verständnis unseres Selbst gelangen“
müssen (Stéphan Hessel). Ausdrücklich wird damit darauf verwiesen,
dass der Mensch ein wandelbares Lebewesen ist und
Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit durch Bildung erreichbar
werden.
Willehad Lanwer von der Evangelischen Hochschule in Darmstadt gibt
den Sammelband heraus.
Aufbau und Inhalt
Georg Feuser vom Institut für Erziehungswissenschaft /
Sonderpädagogik der Universität Zürich leitet mit einem Essay über
»Bildung und Förderung im Kontext von Integration und Inklusion«
ein. Er plädiert dafür, endlich die »Gespenster« los zu werden, die
sich durch die Trennung von Lernen und Wissen, von Bildung und
Erziehung, Theorie und Praxis, Integration und Inklusion ergeben,
sondern wirklich »Bildung vom Subjekt ausgehend« zu verstehen.
Dafür sieht er zwei grundlegende Voraussetzungen: Die eine muss von
der Gesellschaft kommen, als »Rück- und Neubesinnung auf ihre
humanen Grundwerte und ihre demokratische Verfasstheit im Sinne von
annerkennungsbasierter Gleichheit und der Möglichkeit zur freien
Entwicklung eines jeden als Bedingung für die freie Entwicklung
aller« die andere von der Erziehungswissenschaft und Pädagogik,
»bezogen auf diese gesellschaftlichen Kontextfaktoren (durch) die
Realisierung einer nicht mehr selektierenden und segregierenden
Allgemeinen Pädagogik, die im Sinne dieser Vorgaben die
erforderlichen Differenzierungen und Spezifizierungen mittels einer
entwicklungslogischen Didaktik … realisiert«. Die vehemente
(Basta-)Aussage: »Es gibt keinen Rest!« denn »was ausschließt oder
wer ausschließt, unterhält zum Ausgeschlossenen eine Beziehung und
ist insofern durch sein eigenes Ausgeschlossensein eingeschlossen«
damit stellt sich »die Negation der freien Entwicklung des
Einzelnen … (als) Bedingung der eigenen Versklavung« dar.
Nach dieser, die weiteren Beiträge im Sammelband umrahmenden
Analyse reflektiert Willehad Lanwer »philosophisch-anthropologische
Perspektiven auf Bildung für alle«. Auf die Diskrepanz zwischen
Sollen und Sein geht der Autor mit der erst einmal irritierenden
Aussage ein, dass er die Bedeutung von Bildung nicht als
lebensnotwendig, sondern als lebenswichtig beurteilt. Diese ohne
Zweifel missverständliche (und eher unglückliche) Formulierung
relativiert er im Verlauf seiner philosophisch-historischen
Betrachtung insofern, als er den bildungstheoretischen Diskurs
gewissermaßen »aufs Maul« oder auf die »Feder schaut«. Damit aber
holt er den Bildungsbegriff vom Potest des Allumfassenden und
Allexistierenden herunter und macht ihn »handhabbar« denn »Bildung
an sich bewirkt nicht die Verwirklichung der Menschheit in unserer
Person, sondern sie vermittelt sie«. Sein bedenkenswerter Hinweis:
»Es reicht … nicht aus Bildung für alle, sondern Bildung zum
Menschen, d. h. Bildung zum Menschen für alle zu fordern«.
Ursula Stinkes von der Abteilung Geistigbehindertenpädagogik der
Fakultät für Sonderpädagogik an der PH Ludwigsburg bringt mit ihrem
Beitrag »Antworten auf andere Fremde« Skizzen zur Anerkennung des
Menschen als einem Fremden ein. »Es ist normal, verschieden zu
sein«, wie dies der ehemalige Bundespräsident Richard von
Weizsäcker bei einer Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft »Hilfe
für Behinderte« ausdrückte. Diese Prämisse hat zwar mittlerweile
durch die Weltkommission »Kultur und Entwicklung« (1995) zu dem
Postulat geführt, dass Vielfalt kreativ für Menschlichkeit ist, und
mit dem von der UNO-Generalversammlung in New York 2006
verabschiedeten und 2008 in Kraft getretenen Übereinkommen über die
Rechte von Menschen mit Behinderungen Völkerrechts- und globalen
Ethik-Standard erhalten; doch die (negativ) Anderssein- und
Fremdheitserfahrungen zeigen sich virulent in der Integrations- und
Inklusionsdebatte. Diesen Diskurs greift die Autorin auf und stellt
fest, dass die »notwendige Erinnerung bleibt, dass wir alle
verschieden sind und darin gleich, aber dass dies nicht hinreicht«.
Ihr Begriff von der »radikalen Fremdheit« kann helfen, bei der
tastenden Suche nach einem ethischen Standpunkt Halt(ung) zu
finden!
Der Sonderpädagoge von der Hamburger Universität, André Frank
Zimpel, thematisiert mit seinem Beitrag »Helfen – eine
anthropologische Konstante« den Widerspruch, dass einerseits das
Verschieden- und Anderssein von behinderten Menschen in der
Gesellschaft zwar gesehen und akzeptiert wird, dass es Menschen
gibt, die »lebenslang auf Hilfe anderer angewiesen sind«
andererseits, und damit rekurriert er auf Arbeiten von Rödler, ist
kaum im Bewusstsein, dass jeder Mensch, ob so genannt »normal« oder
so genannt »behindert«, hilfsbedürftig ist. Er weist darauf hin,
dass insbesondere in den »helfenden Berufen« Tendenzen vorhanden
sind, beim Helfen einen Werkzeugkasten mit den unterschiedlichsten,
gesellschaftlich und in der Praxis anerkannten Diagnosen zu
benutzen: »Inklusion verlangt keine Diagnose, die ein Gesell
liefert, um Kinder nach der Art ihrer Hilfsbedürftigkeit
einzuordnen. Vielmehr sollte Diagnostik eine Art Gewebe aus
wertschätzenden und Kompetenz zuschreibenden Beobachtungen zu
bilden«. Er stellt Perspektiven für die Behindertenpädagogik
vor.
Der Behindertenpädagoge und Rehabilitationswissenschaftler von der
Universität Köln, Markus Dederich, will mit seinem Beitrag
»Egalitäre Differenz, radikale Andersheit und Inklusion« darauf
aufmerksam machen, »dass es in Hinblick auf die Inklusion einen
Unterschied macht, von egalitärer Differenz oder radikaler
Andersheit zu reden«. Er diskutiert anhand des wissenschaftlichen
Diskurses um »Gleichheit« Grundlinien von Heterogenität und
Vielfalt und verweist auf die in der Heil- und Sonderpädagogik wie
in den Humanwissenschaften relevanten Auffassungen zum Verhältnis
von Gleichheit und Verschiedenheit. Dabei zeigt er auf, dass »der
Aspekt der Heterogenität als relative Andersheit in der neueren
erziehungswissenschaftlichen Diskussion und vor allem in der
Inklusiven Pädagogik ein zentraler Topos« ist. Mit dem Begriff der
»radikalen Andersheit« wird der Perspektivenwechsel erkennbar,
nämlich dass »der Andere mehr ist als das, was in sozialen
Kontexten wahrgenommen … wird« dass »der Andere nicht nur
verschieden ist, sondern singulär« dass »die sozialethischen
Probleme der Anerkennung und Gerechtigkeit von der Verantwortung
her zu begreifen sind« dass »die … Tendenz zur Überbetonung von
Autonomie bzw. Selbstbestimmung neu zu bedenken« ist; dass es
notwendig ist, »zentrale erziehungswissenschaftliche Topoi… zu
reformieren« dass »Behinderung in einem strikt relationalen Sinn
als Fremdheit zu denken und pädagogisch fruchtbar zu machen«
gilt.
Der Bremer Sonderpädagoge (em.) Wolfgang Jantzen setzt sich
auseinander mit »Kunst und Inklusion«. Die Erkenntnis, dass jedes
kulturelle Ereignis inkludiert, indem es exkludiert, macht es
notwendig, nach den Gründen dieser (scheinbaren) Ein- oder
Ausschließlichkeiten Ausschau zu halten. Es sind die vielfältigen
Monokulturen (oder Gewissheiten?), die die Eigenart(en) des
Ästhetischen zum Ausdruck bringen. Mit der »Philosophie der
Befreiung«, wie sie von Paulo Freire so nachhaltig gedacht und
gemacht wurde, heißt das, dass »Inklusion als Wiederherstellung der
Alterität des Anderen bedeutet … Weg also von Prozessen der
Verdinglichung und hin zu Prozessen des gemeinsamen Schaffens von
Zukunft, denn für den ›echt humanistischen Erzieher‹ … ist die
Wirklichkeit, die von ihnen verwandelt werden muss, Gegenstand des
Handelns nicht aber der Mensch selbst«.
Der Sozialwissenschaftler von der Hochschule Zittau/Görlitz,
Norbert Störmer, will mit seinem Beitrag »eine allgemeine basale
Pädagogik entwerfen …«. Es ist der von Rödler angestoßene Versuch
des Auffindens eines allgemeinen Humanums, der die
erziehungswissenschaftliche Differenzierung überwinden will und
damit das Basale als ganzheitliches Bildungs- und Erziehungsdenken
propagiert.
Der Facharzt f. Psychiatrie und Neurologie und Univ.Dozent für
Neurologie und Psychiatrie des Kindes- u. Jugendalters an der
Medizinischen Universität Wien und Donau-Universität Krems, Ernst
Berger, resümiert mit seinem Beitrag »Bildung für alle – Anspruch
oder Wirklichkeit?« die 25-jährige Entwicklung der schulischen
Integration in Wien. Dabei vertritt er nicht die Auffassung, dass
etwa Österreich »Vorreiter der Integration« sei, geschweige denn
von Inklusion. Die 1986 in Wien mit einem Schulversuch begonnenen
Bemühungen, »integrative Klassen« einzurichten, beruhten auf allzu
zaghaften Organisationsformen und Konzepten und erlauben nicht,
allgemeinverbindliche Aussagen über Ge- oder Misslingen von
Integration in Unterricht und Schule zu machen. Die vorgestellten
Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitforschung zeigen auch
aktuell, dass der Schritt von möglichen (zaghaften) Bemühungen zur
Integration hin zur Inklusion auch nicht annähernd angegangen wird:
Integration (nicht Inklusion) gilt in Österreich nach wie vor als
ergänzendes Angebot, das neben den fortbestehenden segregativen
Schulmodellen besteht; ja, »in Österreich hat die neokonservative
Schulpolitik der Jahre seit 2000 die Dynamik der
Integrationsbewegung gebrochen und die Entwicklung der schulischen
Integration zurückgedrängt oder ausgehöhlt«.
Christian Mürner, Behindertenpädagoge und Publizist, Mitarbeiter
beim Berliner Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft, setzt sich
mit der Thematik »Behinderung im Sprachraum / Sprachraum mit
Behinderung« auseinander. Es geht um die Frage, ob und in welcher
Weise sich Wortwahl, Sprache, Benennungen und Begrifflichkeiten
»zwischen Regeln, Machtmitteln und Verständigungen« verändern. Es
geht um Prozesse, die durch die Zeitläufe gesteuert und beeinflusst
werden, und nicht zuletzt um Ideologien und Macht-Wort-Haltungen,
die sich insbesondere im Diskurs um Inklusion und Gerechtigkeit
zeigen. »Political Correctness« wird zwar gefordert, aber selten
angewandt, weil Diskriminierungen durch Sprache oftmals nicht
verstandes- sondern gewohnheitsgesteuert ablaufen. Der Begriff
»Behinderte« wird sowohl in der Alltagssprache wie im offiziellen,
amtlichen und Verordnungs- und Gesetzgebungsweg gebraucht, und
nicht der in der Sonder- oder Behindertenpädagogik gebräuchliche
»Menschen mit Behinderung«. Die Forderung, »dass Behinderung in der
Gesellschaft wahrnehmbarer werde, d. h. Bewusstsein und Wissen zu
Behinderung gefördert wird«, erfordert einen Lernprozess, »dass die
einzelnen Worte durchaus doppeldeutig und vieldeutig sein
können«.
Heinrich Greving, Professor für Allgemeine und Spezielle
Heilpädagogik an der Katholischen Hochschule NRW in Münster,
vermittelt in seinem Beitrag »Sprachdimensionen« Perspektiven zur
Professionalisierung in der Heil- und Behindertenpädagogik. Er
beschäftigt sich damit, »Sprache aus einem interdisziplinären
Kontext heraus zu verstehen« und entwickelt ein Konzept zur
Handhabung von Sprache in der wissenschaftlich verorteten Praxis
der Heil- und Behindertenpädagogik. Dabei führt er drei
Dimensionsebenen ein, die Professionalität bedingen bzw. durch sie
bedingt werden: Bedingungsdimensionen – fachliche Dimensionen –
Handlungsdimensionen.
Der Sozialwissenschaftler Manfred Jödecke von der Hochschule
Zittau/Görlitz referiert über das »Reich der Sprache als
übergreifende Bedeutungs- und Sinnräume im Kontext der
(Selbst-)Bildung für alle«. Weil Sprachregelungen im Reich der
Sprache miteinander konkurrieren und Geltungsansprüche entwickeln,
kommt es darauf an, »das Feld der Macht« der Sprache zu verstehen.
Der Autor stellt in fünf Szenen dar, wie es gelingen kann, »Nein
zur Herrschaft« zu sagen, sich zu empören, »damit Wir sein kann«
und Wege gefunden werden können hin zu einem inklusiven Bewusstsein
und Wirklichkeit.
Eun Cheong, Professorin an der Yeungnam University of Department of
Education in Korea, denkt nach über »Problematik der Übererziehung
(hyperparenting) im Kontext von ›Bildung für alle‹«. Sie diskutiert
die traditionell überkommene Auffassung von Bildungs- und
Erziehungsrechten und thematisiert Formen von
Entwicklungsauffassungen und -bedingungen, die zu egoistischem, ja
sogar gemeinschaftsschädigenden Denk- und Verhaltensweisen führen.
Sie kommt zu dem Ergebnis, »dass die Übererziehung als eine
gesellschaftspolitische Gewalt im menschenwürdigen Zusammenleben zu
verstehen ist«.
Die Frankfurter Sonderpädagogin Vera Affeln fragt in ihrem Beitrag
»Schüler: frech und faul«, was tun mit den Störenfrieden? Sie setzt
sich damit auseinander, wie eine angemessene Bildung und Erziehung
bei Kindern und Jugendlichen möglich ist, die schwerwiegende
Verhaltensauffälligkeiten und als Ergebnis davon Lernversagen
zeigen. Dabei vermittelt sie Erfahrungen aus der
Integrationsforschung und stellt Analyse- und didaktische Methoden
vor: »SchülerInnen mit sozial und emotional problematischem Erleben
brauchen stabile und empathische Umwelten, die Bindung und
Sicherheit auch bei anhaltendem Widerstand anbieten«.
Angela Ehlers von der Hamburger Behörde für Schule und
Berufsbildung beschließt den Sammelband mit dem Beitrag »Menschen –
lebenslang auf Unterstützung anderer angewiesen – im Kontext einer
Bildung für alle Menschen«. Sie thematisiert die durch die
UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung und
diskutiert Möglichkeiten und Probleme der Umsetzung in schulische
Praxis. »Junge Menschen benötigen für Lernen und Entwicklung keine
rigiden Strukturen, sondern immer das sowohl als auch: sie brauchen
sowohl heterogene als auch homogene Lerngruppen«.
Dem Sammelband ist das Gesamtverzeichnis der Publikationen von
Peter Rödler beigefügt.
Fazit
Die Ehrungsschrift für Peter Rödler ist, das lässt sich ohne
Einschränkung sagen, ein Sammelband geworden, in dem das
gesellschaftliche Schlüsselproblem »Bildung für alle« an deren
schwächsten Stelle, beim Umgang mit Verschiedenheit, bei Menschen
mit Behinderungen und den gesellschaftlichen Herausforderung zur
Integration und Inklusion, angefasst werden. »Lass mich Ich sein,
damit du Du sein kannst« – dieser zutiefst humane Anspruch wird im
alltäglichen, gesellschaftlichen und institutionellen Leben der
Menschen allzu oft vergessen, als vernachlässigbar oder gar als
gegeben hingenommen. Die Herausforderungen, wie sie sich in der
globalen Ethik, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und
der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung
darstellen, fordern einen Perspektivenwechsel! Damit dieser
gelingt, individuell und kollektiv, lokal und global, bedarf es der
Aufklärung. Dafür leisten die Beiträge im Sammelband gute
Dienste!
Rezensent
Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer
Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
Zitiervorschlag
Jos Schnurer. Rezension vom 08.07.2014 zu: Willehad Lanwer (Hrsg.):
Bildung für alle. Psychosozial-Verlag (Gießen) 2014. 305 Seiten.
ISBN 978-3-8379-2376-6. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245,
http://www.socialnet.de/rezensionen/16915.php, Datum des Zugriffs
08.07.2014.
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