Rezension zu Geschlechter- und Sexualitätsentwürfe in der SS-Zeitung Das Schwarze Korps (PDF-E-Book)

Lambda nachrichten 2.2014

Rezension von Gudrun Hauer

Bücher gegen rechts

Sebastian Winter: Geschlechter- und Sexualitätsentwürfe in der SS-Zeitung Das schwarze Korps

Das Schwarze Korps (1935–45) war zehn Jahre hindurch das Zentralorgan der SS und wollte die »reine Lehre« des Nationalsozialismus propagieren und durchsetzen. Die ideologischen Hauptbestandteile waren ein Verständnis von Sexualität, die dem »Dienst am Volk« untergeordnet und entsprechend funktionalisiert wurde, sowie die ununterscheidbare Verquickung antisemitischer Feindbilder mit Sexismus und Homophobie.

In seiner als Buch erschienenen, sehr lesenswerten Dissertation untersucht der deutsche Genderforscher Sebastian Winter diese Zeitschrift mittels Verknüpfung von Diskursanalyse und Psychoanalyse sowie Sozialpsychologie. Gerade diese methodische Vorgangsweise und die starke interdisziplinäre Orientierung macht die Lektüre besonders spannend, auch greift sie in Bezug auf das Verständnis der Ursachen des Antisemitismus u. a. die bahnbrechenden Arbeiten Klaus Theweleits auf.

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