Rezension zu Sterben im Krankenhaus (PDF-E-Book)
Hessisches Ärzteblatt 1/2014
Rezension von Nina Walter
Wolfgang George, Eckhard Dommer, Viktor R. Szymczak (Hg.): Sterben
im Krankenhaus – Situationsbeschreibung, Zusammenhänge,
Empfehlungen
Die Beschäftigung mit dem Tod, vor allem jedoch dem eigenen
Sterben, beunruhigt die meistens Menschen und mündet häufig in dem
Wunsch, die letzte Phase des Lebens zu Hause verbringen zu wollen.
Dies ist jedoch zur Zeit nur ca. zehn Prozent der Patienten
vergönnt. Es gibt inzwischen eine große Anzahl von Publikationen zu
diesem Thema, aus teils wissenschaftlicher, teils emotionaler oder
eher ethischer Sicht. Das vorliegende Buch unternimmt den Versuch,
sich diesem schwierigen Thema aus allen Blickwinkeln zu nähern.
Ausgewiesene Wissenschaftler belegen unter anderem mit der
»Giessener Studie zu den Sterbebedingungen in Krankenhäusern«, wie
der Alltag für Betroffene aussieht und erlebt wird. Der Vergleich
mit einer ähnlich angelegten Studie aus dem Jahr 1989 liefert zudem
wichtige Erkenntnisse über Entwicklungen, aber auch über ungelöste
Probleme.
Praktiker schildern aus ihrer Sicht und Erfahrung, wie sich für sie
die Situation Sterbender, ihrer Angehörigen und des betreuenden und
behandelnden Personals darstellt. Ergänzt wird dieses Bild durch
Beiträge von Experten aus Qualitätsmanagement, Ethik, Recht,
Demenzforschung oder Soziologie.
Die ausführliche, häufig auch tabellarische Darstellung der
Giessener Studienergebnisse ermöglicht rasch einen tiefen Einblick
in die »Realität des Sterbens« in deutschen Kliniken, liefert aber
auch Handlungsansätze und regt zur Diskussion an. Für alle, die
sich diesem schwierigen Thema nähern wollen, bieten die gut 200
Seiten fundierte Informationen, die gut lesbar sind und zum
Weiterdenken und Handeln anregen.
Der Blick in das sehr ausführliche Autorenverzeichnis spiegelt den
multiprofessionellen Ansatz dieses Buches anschaulich wieder. Hier
erhält man nicht nur einen Einblick in die Arbeitsschwerpunkte,
sondern auch die Kontaktdaten aller am Buch Beteiligter – ein
wunderbares Angebot.
Nina Walter, LÄKH