Rezension zu Scham (PDF-E-Book)
Psyche, 68. Jahrgang, Heft 1, Januar 2014, S. 88–90
Rezension von Galina Hristeva
Auszüge aus der Rezension:
»Das Problem der Scham fristete, wie der Berliner Analytiker Jens
L. Tiedemann treffend bemerkt, lange Zeit ein ›Schattendasein‹ (S.
7). Die Scham wurde schon von Freud vernachlässigt und lediglich in
Zusammenhang mit der Angst oder dem Ekel peripher erwähnt.«
»Tiedemanns Buch bietet einen guten Überblick über die bisherige
psychoanalytische Forschung zu diesem Thema und eine kompakte und
lesenswerte Darstellung, die auf der Überzeugung von der
›Zentralität‹ (S. 8) und der hohen theoretischen und klinischen
Relevanz des Phänomens der Scham basiert.«
»Tiedemanns Umgang mit dem Problem der Scham folgt der relationalen
und intersubjektiven Wende in der Psychoanalyse. Neben der
verkürzten und inkonsistenten Sicht auf die Scham, die Freud in
seinen ›vier Schamauffassungen‹ (S. 13) entfaltet habe, kritisiert
Tiedemann die von Freud eingeführten Prinzipien der ›Neutralität,
Abstinenz und Anonymität‹ (S. 21), weil sie den Patienten
objektivieren und die intersubjektive Perspektive behindern.«
»Tiedemanns Buch ist sehr informativ und nützlich, da der Autor,
dessen Kompetenz durch frühere Beiträge zu diesem Thema belegt ist,
viele wertvolle Vorschläge für die Therapie macht und der
psychoanalytischen Erforschung der Scham ebenfalls einige gute und
gangbare Wege weist.«
Die vollständige Besprechung finden Sie im digitalen
Klett-Cotta-Archiv der Psyche:
www.volltext.psyche.de