Rezension zu Der anatomische Akt

Annals of Anatomy 195 (2013)

Rezension von Wolfgang Kühnel

Annals of Anatomy 195 (2013)

Hartmut Böhme: Der anatomische Akt. Zur Bildgeschichte und Psychohistorie der frühneuzeitlichen Anatomie. Hans-Kilian-Preis 2011

Hartmut Böhme ist Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte am Institut für Kulturwissenschaften der Humboldt-Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Natur- und Technikgeschichte in den Überschneidungsfeldern von Philosophie, Kunst und Literatur sowie Historische Anthropologie und Psychoanalyse, insbesondere die Geschichte des Körpers, der Gefühle und der Sinne. Der hier vergebene Hans-Kilian-Preis würdigt exzellente Leistungen in der interdisziplinären sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung und Lehre – Hartmut Böhme wurde für sein herausragendes Gesamtwerk ausgezeichnet.

Die vorliegende Festschrift enthält neben den Eröffnungsansprachen und der Laudatio auf den Preisträger von Jürgen Straub die Rede Böhmes. In seiner Abhandlung untersucht er die Darstellungen des sezierten menschlichen Körpers in den bildenden Künsten der frühen Neuzeit und geht der Frage nach, wie die bildlichen Repräsentationen neuer medizinischer Praktiken die Körperästhetik und Körpersymbolik verändern und prägen. Der kulturell bedingte Wandel psychischer Reaktionen wird in den Mittelpunkt der Darstellungen gestellt.

Die Festschrift enthält ferner eine biographische Skizze zum Leben Hans Kilians. Auch die von der Stifterin Lotte Köhler verfasste Lebensgeschichte Hans Kilians wurde aufgenommen.

Im Beitrag des Preisträgers wird u.a. auf die legendären Szenen der Zerstückelung, auf die Wachsmodelle, Lectiones Anatomiae, die Ikonographie, jeweils mit typischen Abbildungen, insgesamt 41, eingegangen. Umfangreiche und ausführliche Literatur schließen den Band ab.

Wolfgang Kühnel, Lübeck, Germany

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