Rezension zu »Das ist einfach unsere Geschichte«

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Rezension von Freya Rickert

»Das ist einfach unsere Geschichte«: Lebenswege der »zweiten Generation« nach dem Nationalsozialismus

Die Herausgeberinnen dieser Studie sind Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftlerinnen an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, die in Kontakt mit der Universität Haifa ein Lehr- und Forschungsprojekt entwickelt haben, das sich mit den Folgen und Implikationen des Nationalsozialismus und Holocaust auseinandersetzt. Sie befragten nach 1945 geborene Nachkommen von Opfern, Tätern und Mitläufern nach dem innerfamiliären Umgang mit der NS-Geschichte und dessen Einfluss auf ihre Lebenswege. Dabei stießen sie auf großes Interesse. Hier werten sie in einem ausschließlich beschreibenden und nicht interpretativen Verfahren 30 problemzentrierte und biografisch orientierte Interviews aus. Dabei wird sichtbar, dass die in Deutschland und Europa verursachten Traumata eine Reihe von Ambivalenzen und Polarisierungen erzeugt haben; ferner dass sie durch die Generationen hindurchgehen und auf verschiedene Weise familial und öffentlich präsent sind. Eine ambitionierte, niveauvolle, wissenschaftliche Publikation, die in großen Beständen nach dem populären Buch »Kriegsenkel« (Sabine Bode; BA 5/09) bereitstehen sollte.

Freya Rickert


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