Rezension zu Innenansichten der Transformation
www.socialnet.de
Rezension von Prof. Dr. Hartmut M. Griese
Hendrik Berth, Elmar Brähler u.a. (Hrsg.): Innenansichten der
Transformation
Thema und Entstehungszusammenhang – Die Sächsische
Längsschnittstudie
Vor knapp 10 Jahren (30.06.2003) hatte ich das Buch »Junge
Ostdeutsche auf der Suche nach der Freiheit« von Peter Förster
(2002) rezensiert, einem der Mitbegründer des ZIJ (Zentralinstitut
für Jugendforschung in Leipzig) und einen Absatz mit »Glücksfall
Längsschnittdatenerhebung mit 16 Untersuchungswellen«
überschrieben. Es handelte sich dabei um die sog. »Sächsische
Längsschnittstudie«, die im ZIJ im Jahre 1987 unter der Leitung von
Peter Förster mit damals 14- bis 15-jährigen Schülern des 8.
Jahrgangs in Leipzig und Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) gestartet
war und 2002 bereits 16 Erhebungen verzeichnen konnte – einmalig in
der Geschichte der (deutschen) Jugendforschung. Nunmehr, erschienen
2012, liegt ein Reader zum 25-jährigen Jubiläum bzw. nach 26
Untersuchungswellen vor, der »Prof. Dr. Peter Förster zum 80.
Geburtstag gewidmet« ist.
Längsschnittstudien sind in der deutschen und auch internationalen
Forschung sehr selten, noch dazu über ein Viertel Jahrhundert
(wobei ein Ende noch nicht abzusehen ist – dazu weiter unten).
Durch die sog. »Wende« 1989/90 lag der »Glücksfall eines
›natürlichen sozialwissenschaftlichen Großexperiments‹ (vor) … das
unter ›Laborbedingungen‹ den Aufprall der spezifisch westdeutschen
Spielart eines demokratisch-kapitalistischen Institutionensystems
auf die DDR-Gesellschaft verfolgt« (Bathke, im Reader S. 114).
Sowohl inhaltlich-thematisch – und damit theoretisch wie auch
politisch – als auch in methodischer Sicht liegt hier eine
Längsschnittstudie zu gesellschaftlichen Transformationen (sozialer
Wandel) und ihren Auswirkungen und Folgen für die junge Generation
vor (Wandel der Mentalitäten, Einstellungen und Verhaltensweisen
usw.), die gar nicht genügend hinsichtlich dieser verschiedenen
Perspektiven sowie der Chancen und Erkenntnisse für die (empirische
Jugend-)Forschung gewürdigt werden kann.
Herausgeber und AutorInnen
Die vier Herausgeber arbeiten am Universitätsklinikum Dresden (PD
Dr. Berth als Leiter der Medizinischen Psychologie und
Medizinischen Soziologie) oder Leipzig (Prof. Dr. Brähler leitet
dort die gleichnamige Abteilung; PD. Dr. Stöbel-Richter ist dort
stellvertretende Leiterin und Dr. Zenger ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter) und stehen seit vielen Jahren und über etliche
gemeinsame Publikationen mit Peter Förster in engem Kontakt.
Die übrigen Beiträger sind als überwiegend ehemalige
Abteilungsleiter des ZIJ im Ruhestand (Uta Schlegel, Kurt Starke,
Rolf Ludwig, Gustav-Wilhelm Bathke und Peter Förster). Walter
Friedrich war langjähriger Direktor (1965-1990) des ZIJ, und
Wilfried Schubarth hat eine Professur für Erziehungs- und
Sozialisationstheorie an der Universität Potsdam inne.
Aufbau
Nach dem Vorwort und dem Einleitungsbeitrag der Herausgeber, in dem
»Informationen zu einer außergewöhnlichen Untersuchung« gegeben
werden, folgt Teil I, der überschrieben ist mit »Die Transformation
Ostdeutschlands aus sozialwissenschaftlicher Perspektive« und sechs
Beiträge ehemaliger ZIJ-Mitarbeiter beinhaltet zu
»Rechtsextremismus im vereinten Deutschland« (Wilfried Schubarth &
Juliane Ulbricht), zu »Soziales Erbe und Illusionen zu
Zukunftschancen von Frauen in unserer Gesellschaft …« (Uta
Schlegel), zu »Kinderwunsch und reproduktive Wirklichkeit« (Kurt
Starke), zu »Die Sächsische Längsschnittstudie – Zahlen und Fakten«
(Rolf Ludwig), zu »Der dritte Leipziger Schülerlängsschnitt« (Ralf
Kuhnke) sowie zu »Fehlende Längsschnitte – eine verpasste Chance«
(Gustav-Wilhelm Bathke).
Im Teil II sind fünf Beiträge aus den Jahren 1992 – 2008 wieder
abgedruckt, die von Peter Förster alleine oder mit Walter Friedrich
(zwei Artikel) oder zuletzt mit den Herausgebern in der Zeitschrift
»Aus Politik und Zeitgeschehen« (Beilage zur Wochenzeitschrift »Das
Parlament«) im Rhythmus von 3-5 Jahren erschienen sind und von den
Titeln her bereits Auskunft über Inhalt und wechselnde Problematik
der »Wendegeneration« geben (die Probanden der Sächsischen
Längsschnittstudie waren 1989/ 90 im entwicklungsrelevanten
Jugendalter von ca. 17-18 Jahren): »Die 25-jährigen auf dem langen
Weg in das vereinte Deutschland« 1999; »Junge Ostdeutsche heute:
Doppelt enttäuscht« 2003 und »Die ›Wunde Arbeitslosigkeit‹; Junge
Ostdeutsche, Jg. 1973« aus dem Jahre 2008)
Der 3. Teil »Die Sächsische Längsschnittstudie - Aktuelle
Ergebnisse« beinhaltet vier Beiträge über die studienrelevanten
Hauptthemen »Konstanz und Wandel – Politische Einstellungen 1987 –
2011«, »Arbeitslosigkeitserfahrungen …« und »Familiengründung …«,
also zu Kernthemen der Studie und sind jeweils von den vier
Herausgebern verfasst sowie quasi als Ausblick und Chance für
weitere Forschung den Beitrag »Neue Perspektiven – Die Kinder der
Studie« von Anja Fleischmann, Stephanie Drössler, Stöbel-Richter &
Berth.
Inhalt und Themen
Im Vorwort würdigen die Herausgeber das unermüdliche, persönlich
engagierte und trotz vieler (Wende-)Hindernisse erfolgreiche Wirken
von Peter Förster im Hinblick auf die einmalige Längsschnittstudie,
deren Probanden mittlerweile fast 40 Jahre alt sind (Jahrgang 1973)
und sie konstatieren zuletzt: »Seit einigen Jahren gibt es auch
eine rege frequentierte Internetseite zur Studie … (und) mit
eigenen Einträgen bei Wikipedia … Erstmals in Welle 24 (2010) wurde
die Ergebung … mittels Online-Erhebung durchgeführt … Mehr als zwei
Drittel nahmen 2010 und 2011 via Internet teil« (S. 13) – »tempora
mutantur« – die Zeiten ändern sich, auch für die empirische
(Längsschnitt-)Forschung.
Im Einleitungsartikel wird dann ausführlich über »die Entstehung
der Studie« (»1987 mit einer Befragung von 1.407 Schülern aus 72
Klassen an 41 Schulen … alle besuchten die 8. Klassenstufe einer
Polytechnischen Oberschule«) (S. 16), über die »TeilnehmerInnen«
und die »Fragestellung der Studie« (insgesamt zwölf Themenbereiche
von »politische Grundeinstellungen« über »kollektive Identitäten«
und »Arbeitslosigkeit« sowie »subjektives Befinden« bis hin zu
»Familienbildung und Kinderwunsch«) berichtet sowie ein »Fazit und
Ausblick« gegeben.
Während im Teil I die Beiträge von Schubarth/Ulbricht, Schlegel und
Starke (vgl. oben) losgelöst von der Sächsischen Längsschnittstudie
zu lesen sind und einen informativen und kompetenten Überblick über
das jeweilige Thema und den Forschungsstand geben, liefert Ludwig
einen fundierten Einblick in die Zahlen, Daten und empirischen
Befunde der Förster-Studie und Kuhnke berichtet über die »dritte
Leipziger Schülerlängsschnittstudie« von 1985/ 86, die als
»DJI-Risikostudie« und »DJI-Übergangsstudie« Anfang der 90er Jahre
weitergeführt und in das DJI(Deutsches Jugend-Institut)-Projekt
»Chancen und Risiken des Erwachsenenwerdens (1994-1996)« zusammen
geführt wurde. Hier gilt es noch anzumerken, dass das ZIJ in
Leipzig »während seines Bestehens insgesamt 15 Längsschnittstudien
– darunter acht Schülerintervallstudien – durchgeführt hat« (S.
108). Diese einmaligen Erfahrungen und Kompetenzen wurden m. E.
nach der deutschen Einheit weder in der Jugend- und auch in der
Sozialisationsforschung kaum genutzt.
Genau darauf geht dann Bathke im letzten Beitrag zu Teil I ein, den
er mit »Fehlende Längsschnitte – eine verpasste Chance«
überschreibt. Darüber will ich hier näher berichten, da diese
Thematik m. E. der Fokus des Readers sowie die Hauptproblematik der
deutsch-(deutsch)en Jugendforschung nach der Einheit darstellt
(vgl. dazu ausführlich Bolz/Griese 1995). Zu Recht betont Bathke
mit Verweisen auf die grundlegenden methodologischen Arbeiten von
Walter Friedrich, dass Intervallstudien etliche »Vorzüge« haben,
wenn man jene Prozesse untersuchen und messen will, die letztlich
das widerspiegeln, was Sozialisation oder Erwachsenwerden ausmacht,
nämlich »Verhaltens- und Einstellungsänderungen unter gewandelten
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen« (Friedrich 1971, hier S.
117). Neben der Sächsischen Längsschnittstudie gibt es aber, trotz
aller »Euphorie der Sozialwissenschaftler nach der
Wiedervereinigung«, keine weiteren Studien, welche diese Chance für
die Jugend- und Sozialisationsforschung zu realisieren versucht
haben. Bathke nennt diese Tatsache »beschämend« (S. 118), und ich
kann dem nur zustimmen oder auf meine eigenen Reflexionen dazu
verweisen (Griese, in Bolz/ Griese 1995). Weiter kritisiert Bathke,
dass »es nicht angemessen gelang, engagierte Wissenschaftler mit
DDR-Biographie ins gesamtdeutsche ›Wissenschaftsboot‹ zu holen«
oder die vorhandenen Studien des ZIJ adäquat für die Analyse der
Sozialisationsprozesse unter DDR-Bedingungen zu nutzen. Die
»Datenhalden« wurden »kaum genutzt bzw. konnten kaum genutzt
werden, weil sich ostdeutsche Sozialwissenschaftler mit
Insiderkenntnissen unzureichend in der bundesdeutschen
Forschungslandschaft etablieren konnten« (S. 117) – und weil
seitens der BRD-Forschung kein Interesse oder quasi
Berührungsverbot bestand, Stichwort »Abwicklung« (vgl. dazu Griese
1995). Andererseits, so Bathke, setzte »eine Verunglimpfung der
DDR-Gesellschaft, ihrer Subjekte und der Sozialwissenschaftler der
DDR sehr früh ein« (S. 117). Mein Fazit dazu ist: Stoff und
Dokumente für eine wissenschaftshistorische kritische Analyse der
»Sozialisation in der DDR« sowie der Folgen der deutschen Einheit
für die DDR-Sozialforschung liegen genügend »auf Halde«. Meine
eigenen Bemühungen Anfang/ Mitte der 90er Jahre (vgl. Friedrich/
Griese 1991, Schmeling, in Bolz/ Griese 1995, Griese 1995) haben
mir in der Scientific Community allerdings mehr Feinde als Freunde
bereitet – vielleicht war die Zeit dafür noch nicht reif oder der
Abstand noch nicht groß genug!? Es gäbe also noch viel zu tun.
Da die fünf Beiträge des Teils II alle bereits erschienen sind und
so dem am Thema interessierten Leser wahrscheinlich bekannt sind,
gehe ich hier nicht näher darauf ein. Alle Artikel dokumentieren
den Versuch von Förster (und Friedrich), die wendepolitisch
interessanten Erkenntnisse und Ergebnisse sowie die
wissenschaftlich-methodische Einmaligkeit der Studie
herauszuarbeiten.
In Teil III kann man die Veränderungen und vor allem die aktuellen
Ergebnisse der Untersuchungswellen der letzten Jahre bis 2011
nachlesen, insbesondere Analysen über die drei Hauptthemen: Wandel
der »politische Einstellungen«, »Arbeitslosigkeitserfahrungen«
sowie »Familiengründung«. Im letzten Beitrag werden dann »Neue
Perspektiven« in Bezug auf die »Kinder der Studie« entwickelt. Dies
lohnt es sich, näher zu betrachten.
Die AutorInnen fragen mit Blick auf die Kinder der ProbandInnen
allgemein: »Wer sind sie? Was wissen wir über sie?« und sie
interessiert besonders, »was über den Zusammenhang zwischen
elterlicher Arbeitslosigkeit und kindlichem Befinden in der
Literatur« bekannt ist (S. 341). Von den TeilnehmerInnen der Studie
mit Kindern haben etwa »zwei Drittel …
Arbeitslosigkeitserfahrungen«. Fleischmann u.a. legen einen,
allerdings m. E. stark medizin-psychologischen und an der
US-Forschung orientierten Untersuchungsansatz vor, der die
»psychosozialen Folgen von Arbeitslosigkeit« für Kinder und Familie
sowie die »Schulleistungen«, »Ressourcen« und »Belastungsprozesse«
in den Blick nimmt. »Geprüft werden soll das Modell (in Anlehnung
an Grant et al: ›Stressors and child and adolescent
psychopathology‹ 2003, H. G.) über eine längsschnittliche Befragung
von Teilnehmenden der Sächsischen Längsschnittstudie und deren
Kinder« (S. 352). Ziel ist dabei, dass durch den »Fokus auf die
Kinder … die Betrachtung von drei Generationen« ermöglicht wird (S.
353) und dass die Studie eine logische Fortsetzung (und
Finanzierung) mit zusätzlicher Fragestellung erfährt (S. 353). Der
letzte Beitrag kann so quasi auch als Ausblick gelesen werden.
Diskussion und Fazit
Wie mehrfach erwähnt, liegt mit der Sächsischen Längsschnittstudie
ein, wenn auch sehr seltenes, aber vorzeigbares Musterbeispiel und
Vorbild für eine empirische Jugend- und Sozialisationsstudie vor,
die Individuen (Schüler, dann Jugendliche und Erwachsene) im
gesellschaftlichen Kontext bzw. unter dem Einfluss radikaler
sozialer Veränderungen (Systemtransformation) über viele Jahre
hinweg kontrolliert untersucht. Es ist der Verdienst von Peter
Förster, der trotz aller Wirren und Probleme für die DDR-Jugend-
und Sozialforschung nach der deutschen Einheit (»Abwicklung« des
ZIJ, Arbeitslosigkeit etc.) beharrlich und kontinuierlich die
Studie weiter geführt hat, deren Daten und Erkenntnisse, deren
wissenschaftliche Verdienste um die empirische Forschung sowie
deren Analysen zum Verständnis der unterschiedlichen Folgen und
psychischen Verarbeitungen der »Wende« durch die Betroffenen bei
weitem noch nicht genügend anerkannt und genutzt wurden. Der
vorliegende Reader, »Peter Förster zum 80. Geburtstag gewidmet«,
ist eine insgesamt inhaltlich-thematisch gelungene und
begrüßenswerte Bilanz nach 25 Jahren, der man sozial- und
wendepolitisch mehr Aufmerksamkeit und wissenschaftlich mehr
Resonanz wünscht. Die Herausgeber haben durch diese Edition das
ihre dazu getan, damit eine intensive inhaltlich-theoretische sowie
methodisch-methodologische Diskussion über die Studie, speziell
über die Notwendigkeit von Panels in der Jugend- und
Sozialisationsforschung, in der Scientific Community möglich werden
könnte – »allein, mir fehlt der Glaube«, dass dieser Wunsch und
mein Postulat realisiert werden.
Was ich als ambivalent und diskussionswürdig empfinde, ist der
vorgelegte Versuch, für eine wünschenswerte Fortsetzung der Studie
»neue Perspektiven« zu entwickeln. Inhaltlich-thematisch
begrüßenswert sowie theoretisch für eine generationsübergreifende
Sozialisationsforschung interessant ist der Blick auf »die Kinder
der Studie« und deren Ressourcen und Belastungen mit Blick auf die
Lebenslage (Arbeitslosigkeit) der Eltern. Andererseits scheint mir
die enge medizinpsychologische Ausrichtung sowie eine
Theorieorientierung an einem an US-amerikanischen Verhältnissen
entwickelten Modell dafür eher ungeeignet. Zum einen verlässt man
damit den bisherigen bewährten Theorierahmen der klassischen
Jugend- und Sozialisationsforschung, zum anderen sind die
»Wendebedingungen« und ihre Folgen (das natürliche
sozialwissenschaftliche Großexperiment) m.E.
gesellschaftlich-historisch so einmalig und neu, dass es adäquater
wäre, diese Prozesse und Phänomene nicht hypothesen- und
modellorientiert, sondern offen und d.h. mittels qualitativer
Methoden zu untersuchen mit dem Ziel, eine gegenstandsadäquate
Theorie zu entwickeln. Aber der m. E. notwendige Schritt in
Richtung Ergänzung (Triangulation) durch qualitative Forschung, um
der innovativen Fragestellung und der neuen Zielgruppe Kinder auch
ein innovatives Design an die Seite zu stellen, ist von den
Förster-Nachfolgern wohl nicht zu erwarten? Ich würde mich freuen,
wenn ich mich getäuscht hätte.
Literatur
Bolz, Alexander und Griese, Hartmut M. (1995): Deutsch-deutsche
Jugendforschung. Theoretische und empirische Studien zur Lage der
Jugend aus ostdeutscher Sicht. München: Juventa
Griese, Hartmut M. (2003): Rezension zu Förster, Peter (2002):
Junge Ostdeutsche auf der Suche nach Freiheit. Eine
systemübergreifende Längsschnittstudie zum politischen
Mentalitätswandel vor und nach der Wende. (vgl.
www.socialnet.de/rezensionen/803.php)
Ders. (1995): »Und dann kam die Abwicklung … es war wie ein kalter
Schlag.« In: Das Hochschulwesen, Heft 1/ 2005
Ders. (1995): Deutsch-deutsche Jugendforschung seit dem
gesellschaftlichen Umbruch. In: Bolz/ Griese (1995)
Ders. (1995): Perspektiven und Gedanken zur zukünftigen
Jugendforschung. In: Bolz/ Griese (1995)
Schmeling, Dirk (1995): Jugend, Politik und politische
Sozialisation in der DDR. In: Bolz/ Griese (1995)
Ders. (1995): Kindheit und Jugend in der DDR. Lebenslagen und
Strukturen. In: Bolz/ Griese (1995)
Rezensent
Prof. Dr. Hartmut M. Griese
Leibniz Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für
Soziologie und Sozialpsychologie
Zitiervorschlag
Hartmut M. Griese. Rezension vom 26.02.2013 zu: Hendrik Berth,
Elmar Brähler, Markus Zenger u.a. (Hrsg.): Innenansichten der
Transformation. Psychosozial-Verlag (Gießen) 2012. 360 Seiten. ISBN
978-3-8379-2227-1. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245,
http://www.socialnet.de/rezensionen/14039.php, Datum des Zugriffs
26.02.2013.
http://www.socialnet.de/rezensionen/14039.php
Hendrik Berth, Elmar Brähler u.a. (Hrsg.): Innenansichten der
Transformation
Thema und Entstehungszusammenhang – Die Sächsische
Längsschnittstudie
Vor knapp 10 Jahren (30.06.2003) hatte ich das Buch »Junge
Ostdeutsche auf der Suche nach der Freiheit« von Peter Förster
(2002) rezensiert, einem der Mitbegründer des ZIJ (Zentralinstitut
für Jugendforschung in Leipzig) und einen Absatz mit »Glücksfall
Längsschnittdatenerhebung mit 16 Untersuchungswellen«
überschrieben. Es handelte sich dabei um die sog. »Sächsische
Längsschnittstudie«, die im ZIJ im Jahre 1987 unter der Leitung von
Peter Förster mit damals 14- bis 15-jährigen Schülern des 8.
Jahrgangs in Leipzig und Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) gestartet
war und 2002 bereits 16 Erhebungen verzeichnen konnte – einmalig in
der Geschichte der (deutschen) Jugendforschung. Nunmehr, erschienen
2012, liegt ein Reader zum 25-jährigen Jubiläum bzw. nach 26
Untersuchungswellen vor, der »Prof. Dr. Peter Förster zum 80.
Geburtstag gewidmet« ist.
Längsschnittstudien sind in der deutschen und auch internationalen
Forschung sehr selten, noch dazu über ein Viertel Jahrhundert
(wobei ein Ende noch nicht abzusehen ist – dazu weiter unten).
Durch die sog. »Wende« 1989/90 lag der »Glücksfall eines
›natürlichen sozialwissenschaftlichen Großexperiments‹ (vor) … das
unter ›Laborbedingungen‹ den Aufprall der spezifisch westdeutschen
Spielart eines demokratisch-kapitalistischen Institutionensystems
auf die DDR-Gesellschaft verfolgt« (Bathke, im Reader S. 114).
Sowohl inhaltlich-thematisch – und damit theoretisch wie auch
politisch – als auch in methodischer Sicht liegt hier eine
Längsschnittstudie zu gesellschaftlichen Transformationen (sozialer
Wandel) und ihren Auswirkungen und Folgen für die junge Generation
vor (Wandel der Mentalitäten, Einstellungen und Verhaltensweisen
usw.), die gar nicht genügend hinsichtlich dieser verschiedenen
Perspektiven sowie der Chancen und Erkenntnisse für die (empirische
Jugend-)Forschung gewürdigt werden kann.
Herausgeber und AutorInnen
Die vier Herausgeber arbeiten am Universitätsklinikum Dresden (PD
Dr. Berth als Leiter der Medizinischen Psychologie und
Medizinischen Soziologie) oder Leipzig (Prof. Dr. Brähler leitet
dort die gleichnamige Abteilung; PD. Dr. Stöbel-Richter ist dort
stellvertretende Leiterin und Dr. Zenger ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter) und stehen seit vielen Jahren und über etliche
gemeinsame Publikationen mit Peter Förster in engem Kontakt.
Die übrigen Beiträger sind als überwiegend ehemalige
Abteilungsleiter des ZIJ im Ruhestand (Uta Schlegel, Kurt Starke,
Rolf Ludwig, Gustav-Wilhelm Bathke und Peter Förster). Walter
Friedrich war langjähriger Direktor (1965-1990) des ZIJ, und
Wilfried Schubarth hat eine Professur für Erziehungs- und
Sozialisationstheorie an der Universität Potsdam inne.
Aufbau
Nach dem Vorwort und dem Einleitungsbeitrag der Herausgeber, in dem
»Informationen zu einer außergewöhnlichen Untersuchung« gegeben
werden, folgt Teil I, der überschrieben ist mit »Die Transformation
Ostdeutschlands aus sozialwissenschaftlicher Perspektive« und sechs
Beiträge ehemaliger ZIJ-Mitarbeiter beinhaltet zu
»Rechtsextremismus im vereinten Deutschland« (Wilfried Schubarth &
Juliane Ulbricht), zu »Soziales Erbe und Illusionen zu
Zukunftschancen von Frauen in unserer Gesellschaft …« (Uta
Schlegel), zu »Kinderwunsch und reproduktive Wirklichkeit« (Kurt
Starke), zu »Die Sächsische Längsschnittstudie – Zahlen und Fakten«
(Rolf Ludwig), zu »Der dritte Leipziger Schülerlängsschnitt« (Ralf
Kuhnke) sowie zu »Fehlende Längsschnitte – eine verpasste Chance«
(Gustav-Wilhelm Bathke).
Im Teil II sind fünf Beiträge aus den Jahren 1992 – 2008 wieder
abgedruckt, die von Peter Förster alleine oder mit Walter Friedrich
(zwei Artikel) oder zuletzt mit den Herausgebern in der Zeitschrift
»Aus Politik und Zeitgeschehen« (Beilage zur Wochenzeitschrift »Das
Parlament«) im Rhythmus von 3-5 Jahren erschienen sind und von den
Titeln her bereits Auskunft über Inhalt und wechselnde Problematik
der »Wendegeneration« geben (die Probanden der Sächsischen
Längsschnittstudie waren 1989/ 90 im entwicklungsrelevanten
Jugendalter von ca. 17-18 Jahren): »Die 25-jährigen auf dem langen
Weg in das vereinte Deutschland« 1999; »Junge Ostdeutsche heute:
Doppelt enttäuscht« 2003 und »Die ›Wunde Arbeitslosigkeit‹; Junge
Ostdeutsche, Jg. 1973« aus dem Jahre 2008)
Der 3. Teil »Die Sächsische Längsschnittstudie - Aktuelle
Ergebnisse« beinhaltet vier Beiträge über die studienrelevanten
Hauptthemen »Konstanz und Wandel – Politische Einstellungen 1987 –
2011«, »Arbeitslosigkeitserfahrungen …« und »Familiengründung …«,
also zu Kernthemen der Studie und sind jeweils von den vier
Herausgebern verfasst sowie quasi als Ausblick und Chance für
weitere Forschung den Beitrag »Neue Perspektiven – Die Kinder der
Studie« von Anja Fleischmann, Stephanie Drössler, Stöbel-Richter &
Berth.
Inhalt und Themen
Im Vorwort würdigen die Herausgeber das unermüdliche, persönlich
engagierte und trotz vieler (Wende-)Hindernisse erfolgreiche Wirken
von Peter Förster im Hinblick auf die einmalige Längsschnittstudie,
deren Probanden mittlerweile fast 40 Jahre alt sind (Jahrgang 1973)
und sie konstatieren zuletzt: »Seit einigen Jahren gibt es auch
eine rege frequentierte Internetseite zur Studie … (und) mit
eigenen Einträgen bei Wikipedia … Erstmals in Welle 24 (2010) wurde
die Ergebung … mittels Online-Erhebung durchgeführt … Mehr als zwei
Drittel nahmen 2010 und 2011 via Internet teil« (S. 13) – »tempora
mutantur« – die Zeiten ändern sich, auch für die empirische
(Längsschnitt-)Forschung.
Im Einleitungsartikel wird dann ausführlich über »die Entstehung
der Studie« (»1987 mit einer Befragung von 1.407 Schülern aus 72
Klassen an 41 Schulen … alle besuchten die 8. Klassenstufe einer
Polytechnischen Oberschule«) (S. 16), über die »TeilnehmerInnen«
und die »Fragestellung der Studie« (insgesamt zwölf Themenbereiche
von »politische Grundeinstellungen« über »kollektive Identitäten«
und »Arbeitslosigkeit« sowie »subjektives Befinden« bis hin zu
»Familienbildung und Kinderwunsch«) berichtet sowie ein »Fazit und
Ausblick« gegeben.
Während im Teil I die Beiträge von Schubarth/Ulbricht, Schlegel und
Starke (vgl. oben) losgelöst von der Sächsischen Längsschnittstudie
zu lesen sind und einen informativen und kompetenten Überblick über
das jeweilige Thema und den Forschungsstand geben, liefert Ludwig
einen fundierten Einblick in die Zahlen, Daten und empirischen
Befunde der Förster-Studie und Kuhnke berichtet über die »dritte
Leipziger Schülerlängsschnittstudie« von 1985/ 86, die als
»DJI-Risikostudie« und »DJI-Übergangsstudie« Anfang der 90er Jahre
weitergeführt und in das DJI(Deutsches Jugend-Institut)-Projekt
»Chancen und Risiken des Erwachsenenwerdens (1994-1996)« zusammen
geführt wurde. Hier gilt es noch anzumerken, dass das ZIJ in
Leipzig »während seines Bestehens insgesamt 15 Längsschnittstudien
– darunter acht Schülerintervallstudien – durchgeführt hat« (S.
108). Diese einmaligen Erfahrungen und Kompetenzen wurden m. E.
nach der deutschen Einheit weder in der Jugend- und auch in der
Sozialisationsforschung kaum genutzt.
Genau darauf geht dann Bathke im letzten Beitrag zu Teil I ein, den
er mit »Fehlende Längsschnitte – eine verpasste Chance«
überschreibt. Darüber will ich hier näher berichten, da diese
Thematik m. E. der Fokus des Readers sowie die Hauptproblematik der
deutsch-(deutsch)en Jugendforschung nach der Einheit darstellt
(vgl. dazu ausführlich Bolz/Griese 1995). Zu Recht betont Bathke
mit Verweisen auf die grundlegenden methodologischen Arbeiten von
Walter Friedrich, dass Intervallstudien etliche »Vorzüge« haben,
wenn man jene Prozesse untersuchen und messen will, die letztlich
das widerspiegeln, was Sozialisation oder Erwachsenwerden ausmacht,
nämlich »Verhaltens- und Einstellungsänderungen unter gewandelten
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen« (Friedrich 1971, hier S.
117). Neben der Sächsischen Längsschnittstudie gibt es aber, trotz
aller »Euphorie der Sozialwissenschaftler nach der
Wiedervereinigung«, keine weiteren Studien, welche diese Chance für
die Jugend- und Sozialisationsforschung zu realisieren versucht
haben. Bathke nennt diese Tatsache »beschämend« (S. 118), und ich
kann dem nur zustimmen oder auf meine eigenen Reflexionen dazu
verweisen (Griese, in Bolz/ Griese 1995). Weiter kritisiert Bathke,
dass »es nicht angemessen gelang, engagierte Wissenschaftler mit
DDR-Biographie ins gesamtdeutsche ›Wissenschaftsboot‹ zu holen«
oder die vorhandenen Studien des ZIJ adäquat für die Analyse der
Sozialisationsprozesse unter DDR-Bedingungen zu nutzen. Die
»Datenhalden« wurden »kaum genutzt bzw. konnten kaum genutzt
werden, weil sich ostdeutsche Sozialwissenschaftler mit
Insiderkenntnissen unzureichend in der bundesdeutschen
Forschungslandschaft etablieren konnten« (S. 117) – und weil
seitens der BRD-Forschung kein Interesse oder quasi
Berührungsverbot bestand, Stichwort »Abwicklung« (vgl. dazu Griese
1995). Andererseits, so Bathke, setzte »eine Verunglimpfung der
DDR-Gesellschaft, ihrer Subjekte und der Sozialwissenschaftler der
DDR sehr früh ein« (S. 117). Mein Fazit dazu ist: Stoff und
Dokumente für eine wissenschaftshistorische kritische Analyse der
»Sozialisation in der DDR« sowie der Folgen der deutschen Einheit
für die DDR-Sozialforschung liegen genügend »auf Halde«. Meine
eigenen Bemühungen Anfang/ Mitte der 90er Jahre (vgl. Friedrich/
Griese 1991, Schmeling, in Bolz/ Griese 1995, Griese 1995) haben
mir in der Scientific Community allerdings mehr Feinde als Freunde
bereitet – vielleicht war die Zeit dafür noch nicht reif oder der
Abstand noch nicht groß genug!? Es gäbe also noch viel zu tun.
Da die fünf Beiträge des Teils II alle bereits erschienen sind und
so dem am Thema interessierten Leser wahrscheinlich bekannt sind,
gehe ich hier nicht näher darauf ein. Alle Artikel dokumentieren
den Versuch von Förster (und Friedrich), die wendepolitisch
interessanten Erkenntnisse und Ergebnisse sowie die
wissenschaftlich-methodische Einmaligkeit der Studie
herauszuarbeiten.
In Teil III kann man die Veränderungen und vor allem die aktuellen
Ergebnisse der Untersuchungswellen der letzten Jahre bis 2011
nachlesen, insbesondere Analysen über die drei Hauptthemen: Wandel
der »politische Einstellungen«, »Arbeitslosigkeitserfahrungen«
sowie »Familiengründung«. Im letzten Beitrag werden dann »Neue
Perspektiven« in Bezug auf die »Kinder der Studie« entwickelt. Dies
lohnt es sich, näher zu betrachten.
Die AutorInnen fragen mit Blick auf die Kinder der ProbandInnen
allgemein: »Wer sind sie? Was wissen wir über sie?« und sie
interessiert besonders, »was über den Zusammenhang zwischen
elterlicher Arbeitslosigkeit und kindlichem Befinden in der
Literatur« bekannt ist (S. 341). Von den TeilnehmerInnen der Studie
mit Kindern haben etwa »zwei Drittel …
Arbeitslosigkeitserfahrungen«. Fleischmann u.a. legen einen,
allerdings m. E. stark medizin-psychologischen und an der
US-Forschung orientierten Untersuchungsansatz vor, der die
»psychosozialen Folgen von Arbeitslosigkeit« für Kinder und Familie
sowie die »Schulleistungen«, »Ressourcen« und »Belastungsprozesse«
in den Blick nimmt. »Geprüft werden soll das Modell (in Anlehnung
an Grant et al: ›Stressors and child and adolescent
psychopathology‹ 2003, H. G.) über eine längsschnittliche Befragung
von Teilnehmenden der Sächsischen Längsschnittstudie und deren
Kinder« (S. 352). Ziel ist dabei, dass durch den »Fokus auf die
Kinder … die Betrachtung von drei Generationen« ermöglicht wird (S.
353) und dass die Studie eine logische Fortsetzung (und
Finanzierung) mit zusätzlicher Fragestellung erfährt (S. 353). Der
letzte Beitrag kann so quasi auch als Ausblick gelesen werden.
Diskussion und Fazit
Wie mehrfach erwähnt, liegt mit der Sächsischen Längsschnittstudie
ein, wenn auch sehr seltenes, aber vorzeigbares Musterbeispiel und
Vorbild für eine empirische Jugend- und Sozialisationsstudie vor,
die Individuen (Schüler, dann Jugendliche und Erwachsene) im
gesellschaftlichen Kontext bzw. unter dem Einfluss radikaler
sozialer Veränderungen (Systemtransformation) über viele Jahre
hinweg kontrolliert untersucht. Es ist der Verdienst von Peter
Förster, der trotz aller Wirren und Probleme für die DDR-Jugend-
und Sozialforschung nach der deutschen Einheit (»Abwicklung« des
ZIJ, Arbeitslosigkeit etc.) beharrlich und kontinuierlich die
Studie weiter geführt hat, deren Daten und Erkenntnisse, deren
wissenschaftliche Verdienste um die empirische Forschung sowie
deren Analysen zum Verständnis der unterschiedlichen Folgen und
psychischen Verarbeitungen der »Wende« durch die Betroffenen bei
weitem noch nicht genügend anerkannt und genutzt wurden. Der
vorliegende Reader, »Peter Förster zum 80. Geburtstag gewidmet«,
ist eine insgesamt inhaltlich-thematisch gelungene und
begrüßenswerte Bilanz nach 25 Jahren, der man sozial- und
wendepolitisch mehr Aufmerksamkeit und wissenschaftlich mehr
Resonanz wünscht. Die Herausgeber haben durch diese Edition das
ihre dazu getan, damit eine intensive inhaltlich-theoretische sowie
methodisch-methodologische Diskussion über die Studie, speziell
über die Notwendigkeit von Panels in der Jugend- und
Sozialisationsforschung, in der Scientific Community möglich werden
könnte – »allein, mir fehlt der Glaube«, dass dieser Wunsch und
mein Postulat realisiert werden.
Was ich als ambivalent und diskussionswürdig empfinde, ist der
vorgelegte Versuch, für eine wünschenswerte Fortsetzung der Studie
»neue Perspektiven« zu entwickeln. Inhaltlich-thematisch
begrüßenswert sowie theoretisch für eine generationsübergreifende
Sozialisationsforschung interessant ist der Blick auf »die Kinder
der Studie« und deren Ressourcen und Belastungen mit Blick auf die
Lebenslage (Arbeitslosigkeit) der Eltern. Andererseits scheint mir
die enge medizinpsychologische Ausrichtung sowie eine
Theorieorientierung an einem an US-amerikanischen Verhältnissen
entwickelten Modell dafür eher ungeeignet. Zum einen verlässt man
damit den bisherigen bewährten Theorierahmen der klassischen
Jugend- und Sozialisationsforschung, zum anderen sind die
»Wendebedingungen« und ihre Folgen (das natürliche
sozialwissenschaftliche Großexperiment) m.E.
gesellschaftlich-historisch so einmalig und neu, dass es adäquater
wäre, diese Prozesse und Phänomene nicht hypothesen- und
modellorientiert, sondern offen und d.h. mittels qualitativer
Methoden zu untersuchen mit dem Ziel, eine gegenstandsadäquate
Theorie zu entwickeln. Aber der m. E. notwendige Schritt in
Richtung Ergänzung (Triangulation) durch qualitative Forschung, um
der innovativen Fragestellung und der neuen Zielgruppe Kinder auch
ein innovatives Design an die Seite zu stellen, ist von den
Förster-Nachfolgern wohl nicht zu erwarten? Ich würde mich freuen,
wenn ich mich getäuscht hätte.
Literatur
Bolz, Alexander und Griese, Hartmut M. (1995): Deutsch-deutsche
Jugendforschung. Theoretische und empirische Studien zur Lage der
Jugend aus ostdeutscher Sicht. München: Juventa
Griese, Hartmut M. (2003): Rezension zu Förster, Peter (2002):
Junge Ostdeutsche auf der Suche nach Freiheit. Eine
systemübergreifende Längsschnittstudie zum politischen
Mentalitätswandel vor und nach der Wende. (vgl.
www.socialnet.de/rezensionen/803.php)
Ders. (1995): »Und dann kam die Abwicklung … es war wie ein kalter
Schlag.« In: Das Hochschulwesen, Heft 1/ 2005
Ders. (1995): Deutsch-deutsche Jugendforschung seit dem
gesellschaftlichen Umbruch. In: Bolz/ Griese (1995)
Ders. (1995): Perspektiven und Gedanken zur zukünftigen
Jugendforschung. In: Bolz/ Griese (1995)
Schmeling, Dirk (1995): Jugend, Politik und politische
Sozialisation in der DDR. In: Bolz/ Griese (1995)
Ders. (1995): Kindheit und Jugend in der DDR. Lebenslagen und
Strukturen. In: Bolz/ Griese (1995)
Rezensent
Prof. Dr. Hartmut M. Griese
Leibniz Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für
Soziologie und Sozialpsychologie
www.socialnet.de