Rezension zu Bindung in Bewegung

Kinderanalyse 21(1), 2013

Rezension von Gerald Mackenthun

Auszüge aus der Rezension »Konzept und Leitlinien für eine psychodynamisch fundierte Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie«

»Bereits 1994 entstand an der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie (KBAP) eine interdisziplinäre Gruppe zur Beobachtung der frühen Interaktionsmuster von Müttern und Kleinkindern. Daraus gingen eine Studie zur Analyse der frühen Kommunikation, sodann ein Lehrkonzept und schließlich das vorliegende Buch hervor.«

»Besonders in den unteren sozialen Schichten, dem Prekariat, scheint es zunehmend erhebliche Defizite in der Erziehung zu geben. Der intuitive Umgang mit Kleinkindern scheint zunehmend verlorenzugehen. Gewünscht ist eine schützende und gut auf das Entwicklungsalter abgestimmte, fördernde, anregende und bei Bedarf Ruhe bietende Umwelt. Wie lässt sie sich herstellen, wie erkennen?«

»Der Anspruch des vorliegenden Werkes ist beachtlich. Es integriert Konzepte einer interaktionsorientierten und psychodynamisch fundierten Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie mit den Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften, der Säuglingsforschung, der Bindungstheorie und den Methoden einer gezielten Verhaltensbeobachtung mit einer besonderen Betonung der Körpersprache.«

»Die Autorinnen legen besonders Wert auf die Darstellung der emotionalen Beziehung durch Bewegung und Körpersprache. Der Buchtitel ›Bindung in Bewegung‹ erhält so seine Erklärung: Einerseits befindet sich die Bindungstheorie in Bewegung und Weiterentwicklung, zum anderen wird in der BMIA besonders auf die körperliche Bewegungsdynamik von Kleinkind und Mutter geachtet.«

»Für Eltern ist das Buch nicht gedacht. Es dient der Vergewisserung grundlegender Einsichten in die Mutter-Kleinkind-Bindung, beschreibt das Beobachtungssetting an der KBAP und erläutert das Ausbildungskonzept anhand eindrücklicher Fallvignetten. Das Werk richtet sich an angehende Kindertherapeuten und Kinderpsychiater, auch soziale Berater in der Familienhilfe können davon profitieren. Im Wesentlichen also ist es ein wissenschaftliches Werk, was den potentiellen Leserkreis einschränkt. Es bedürfte eines weiteren Buches, um diese neuen psychologischen und neurologischen Feinheiten der Säuglingsforschung in fassliche Vorschläge umzusetzen.«

Die gesamte Rezension finden Sie im Online-Archiv von Klett-Cotta:
www.volltext.kinderanalyse.de

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