Rezension zu Körper und Sprache (PDF-E-Book)

Ärzteblatt PP 11/2012

Rezension von Tilmann Moser

Lesen Sie Ausschnitte aus der Besprechung »Außergewöhnliche Breite an Themen«:

»Neben Mathias Hirsch dürfte Joachim Küchenhoff derjenige klassische und berührungsscheue Psychoanalytiker sein, der am meisten über die Zusammenhänge zwischen Körper, Seele und Sprache weiß. Aber um welchen Körper geht es?«

»Als eingefleischter Freudianer statuiert Küchenhoff: ›Keine Therapie kann in die präsymbolischen Erfahrungsräume reichen und eine primäre Mütterlichkeit oder Ähnliches anbieten.‹ Aber genau an diesem Punkt ist die ›analytische Körperpsychotherapie‹ angetreten, um die Phase vor der sprachlichen Zugänglichkeit zu erreichen. Dagegen Küchenhoff: ›Die Therapie – das wäre eine Illusion – kann nicht durch heilsame Berührungen die frühesten Beziehungen, die frühesten Beziehungsnöte im Sinne einer korrigierenden emotionalen Erfahrung einfach und vollständig heilen.‹ So vermessene Sprüche wie ›einfach und vollständig‹ würde kein Körperpsychotherapeut in den Mund nehmen. Aber die vielfältige Erfahrung lehrt anderes: Der frühe Körper samt noch gering entwickelter Seele ist durch Berührung erreichbar.«

»Aber diese Kritik mindert nicht die außergewöhnliche Breite der Themen, die Küchenhoff historisch, theoretisch und klinisch diskutiert: Körperbildung, Schamkonflikte, Probleme des Blickkontakts, Körperbild und Körperschema, Tanz, Sport, Kunstgeschichte, Macht und Ohnmacht, ›Zwischenleiblichkeit‹ und Dissoziation. Und er liefert spannende Fallvignetten, auch über therapeutische Grenzsituationen, die die Therapeuten ratlos zurückließen. Doch die analytischen Körpertherapieformen hat er souverän übersehen, selbst im neu angereicherten Literaturverzeichnis erscheint keiner der älteren und neueren Pioniere.«

»Trotzdem, in der Börsensprache: ›Kaufen – ein Substanzwert‹.«

Lesen Sie im Archiv der Ärzteblatts die gesamte Rezension:

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