Rezension zu Die transzendierte Frau
Lambda Nachrichten 4/2012
Rezension von Gudrun Hauer
Dass die autobiografische Auseinandersetzung mit der eigenen
Transsexualität auch anders möglich ist, vermittelt eindringlich
Jean Lessenich in »Die transzendierte Frau«. Engagiert,
nachdenklich und kunstvoll erzahlt die Autorin von zahlreichen
Brüchen in ihrem Leben, in dem sie sich vom heterosexuellen Mann
zur lesbischen Frau wandelte und aus Liebe zu ihrer japanischen
Lebenspartnerin wieder nach außen als Mann lebte, um dieser die
Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland zu verschaffen. Lessenich
stellt sich – und uns – viele Fragen und verzichtet zugleich auf
vorschnelle Antworten. In diesem sehr lesenswerten Buch, das
durchaus gewollt streckenweise auf »Stone Butch Blues« verweist,
werden auch sonst tabuisierte Themen wie das Altern nicht
ausgespart.