Rezension zu Ein Junge namens Sue

Lambda Nachrichten 4/2012

Rezension von Gudrun Hauer

Alexandra Köbele: »Ein Junge namens Sue. Transsexuelle erfinden ihr Leben.« Psychosozial-Verlag, Gießen 2011.

Mit der Methode der reflexiv-qualitativen Sozialforschung nähert sich die deutsche Psychologin Alexandra Köbele ihrem Forschungs-»Gegenstand« Transsexualität. In ihrer sehr lesenswerten, auch für LaiInnen verständlich geschriebenen Studie »Ein Junge namens Sue« stellt sie fünf Lebensgeschichten vor. Sie verzichtet auf vorgefertigte Antworten, setzt sich ausführlich mit der Frage nach der Konstruktion von Lebensgeschichte auseinander, die etwa auch in der Zeitgeschichteforschung eine wichtige Rolle spielt, und verzichtet völlig auf die Haltung der »neutralen Forscherin«. Somit regt sie auch dazu an, nicht nur aus »wissenschaftlicher Perspektive« über Fragen von »Identität« und »Geschlecht« und deren Verhältnis zueinander/gegeneinander nachzudenken und zu forschen, sondern auch diesbezügliche »scheinbare Selbstverständlichkeiten« für unser eigenes Leben zu relativieren.

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