Rezension zu Elternarbeit
ph akzente. Pädagogische Hochschule Zürich 2/2012
Rezension von Jürg Frick
Der Gewinn bewusster Elternarbeit
»Die Reflexion der Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse ist
ein zentraler Bestandteil der psychoanalytisch ausgerichteten
Elternarbeit.« Diese Aussage von Hellmann (S. 218) ist quasi
programmatisch für den vorliegenden Band, der die Zusammenarbeit
mit Eltern in pädagogischen Einrichtungen wie Jugendhilfe,
Kindergarten, Hort und Heim thematisiert. Ohne oder gar gegen die
Eltern – so der einhellige Tenor der Beiträge – lässt sich kaum
etwas erreichen, und das ist auch gut so!
Aus psychoanalytisch-pädagogischer Perspektive werden neben der
bewussten Kommunikation zwischen Pädagogen und Eltern besonders die
unbewussten Anteile reflektiert: Was lösen diese Anteile bei den
Eltern beziehungsweise bei den Pädagoginnen und Pädagogen selber
aus – und wie beeinflussen, begünstigen oder behindern sie die
verschiedenen Beziehungsebenen (Kind–Pädagogin, Eltern–Pädagogin
usw.)? Wie lassen sich diese Anteile erkennen, bewusst und sogar
fruchtbringend nutzbar machen? Voraussetzung für eine
professionelle Elternarbeit ist für die Autorinnen und Autoren
folgerichtig die regelmäßige Supervision. Das Buch ist
fortgeschrittenen Studierenden, besonders aber psychologisch,
pädagogisch sowie sozialpädagogisch tätigen Fachpersonen zu
empfehlen.